1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Von wegen Abwarten und Tee trinken

Aufgespießt Von wegen Abwarten und Tee trinken

Schweizer Forscher entlarven ein Sprichwort als Schwindel-Nachricht übers das Trinken von Tee.

Von Axel Ehrlich 02.06.2018, 01:01

Bern l Ein guter Tee muss je nach Sorte zwischen zwei und acht Minuten ziehen. Schweizer Forscher probieren es mal mit etwas länger – drei Monate! Was dann rauskommt, ist weniger ein beruhigendes oder belebendes oder heilendes Heißgetränk. Sondern eher eine Art – Erde.

Die Wissenschaftler haben 35.000 Beutel Grün- und Rooibuschtee an 570 verschiedenen Standorten auf sechs Kontinenten verbuddelt. Und nach drei Monaten mal nachgesehen. Es ging darum, Zersetzungsprozesse und den Einfluss der Umgebungsfaktoren zu untersuchen. Fazit: Grüntee zersetzt sich schneller, weil er mehr wasserlösliche Substanzen enthält. Auch spannend.

Die Versuchsreihe liefert, sozusagen als Beifang, noch eine weitere, viel wichtigere Erkenntnis. Nämlich die, dass der beliebte Spruch vom Abwarten und Teetrinken kompletter Humbug ist. Korrekt müsste er heißen: Je mehr abwarten, desto weniger Teetrinken. Genießbar im herkömmlichen Sinne war der Beuteltee nach der etwas ausgedehnten Ziehzeit nämlich nicht mehr.