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Angriff mit Machete Polizistinnen in Belgien verletzt

In Belgien wurden zwei Polizistinnen mit einer Machete verletzt. Der Ruf "Allahu Akbar" deutet auf einen islamistischen Hintergrund hin.

06.08.2016, 18:43

Brüssel (dpa) l Ein Mann hat in der belgischen Stadt Charleroi zwei Polizistinnen auf der Straße mit einer Machete angegriffen und eine von ihnen schwer verletzt. Der Angreifer habe bei der Tat am Sonnabend "Allahu Akbar" (arabisch: Gott ist groß) gerufen, teilte die belgische Polizei auf Twitter mit. Belgien ist seit längerem im Visier islamistischer Terroristen.

Ein Polizist schoss den Mann nieder. "Individuum getroffen, aber am Leben", schrieb die Polizei. Der Angreifer wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er starb, bestätigte die Polizei. Die Identität des Angreifers war am späten Abend noch nicht geklärt. "Ich verurteile den Angriff in Charleroi auf das schärfste", schrieb Ministerpräsident Michel auf Twitter. Innenminister Jan Jambon sprach von einer "abscheulichen Tat".

Ermittler prüfen einen möglichen islamistischen Hintergrund. Der belgische Premier Charles Michel schloss am Sonnabend ein terroristisches Motiv des Täters nicht aus. "Das scheint ein neuerlicher Terroranschlag mit terroristischem Zusammenhang zu sein", sagte er dem Sender RTL.

Eine der beiden Polizistinnen erlitt den Angaben zufolge schwere Verletzungen im Gesicht. Sie sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Lebensgefahr bestehe nicht. Die zweite Beamtin sei leichter verletzt worden.

Die in Belgien zuständige Stelle zur Bewertung der Terrorbedrohung (Ocam) ließ die Terrorwarnstufe im Land zunächst unverändert, wie Jambon mitteilte. Derzeit gilt Stufe 3. Das ist die zweithöchste von insgesamt 4 Stufen – sie bedeutet, dass eine Terrorattacke möglich und wahrscheinlich ist.

Der Angriff habe sich vor dem örtlichen Polizeihauptquartier ereignet. Direkt nach der Tat riegelte die Polizei die Straßen rund um den Anschlagsort ab. Charleroi hat etwa 200.000 Einwohner und liegt zirka 50 Kilometer südlich von Brüssel.

In der Vergangenheit haben islamistische Terroristen von Belgien aus auch in Frankreich zugeschlagen. Einer der Attentäter der Anschlagsserie in Paris vom Januar 2015 unter anderem auf das Magazin "Charlie Hebdo" hatte Verbindungen nach Charleroi.

Auch der getötete mutmaßliche Drahtzieher der Pariser Attentate vom November 2015 mit 130 Todesopfern kam aus Belgien. Im März sprengten sich drei Selbstmordattentäter auf dem Flughafen von Brüssel und in einer Metrostation in die Luft und rissen 32 Menschen mit in den Tod.