Aufgespießt Die SPD verkauft sich so teuer wie möglich
Nicht-Mitglieder sollen über den SPD-Vorsitz mitbestimmen - für einen Obolus von 5 Euro.
Berlin l Für 5 Euro gibt es einen mittleren Eisbecher oder eine einfache Kinokarte. Das Geld reicht locker für zwei Straßenbahnfahrten in Magdeburg. 5 Euro sind also eine Summe, mit der sich schon etwas anfangen lässt. Findet auch Thomas Oppermann.
Er ist erfahrener SPD-Politiker, war mal Fraktionsvorsitzender und ist heute Bundestagsvizepräsident – mit begrenztem Einfluss. Weil aber in seiner Partei jetzt wirklich alle über den neuen Vorsitz reden, bringt sich Oppermann voll mit ein. Seine zumindest für die deutsche Politik neue Variante: Nicht-Mitglieder sollen sich an Abstimmungen über Parteivorsitz und Kanzlerkandidaten (wenn nötig) der SPD beteiligen können. Gegen Bares, nämlich fünf Euro.
Clever: Eine Partei auf der Abwärtsrutsche kann jeden Cent gebrauchen. Nun werden die Massen gewiss in die SPD-Büros strömen. Und wenn nicht? Für die Jedermann-Wahl wären 1,99 Euro volksnäher gewesen. Kennen alle vom Grabbeltisch. Dafür ist sich selbst die Krisen-SPD noch zu schade.