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Grundeinkommen Arbeit als zentrales Element der Teilhabe

Bedingungsloses Grundeinkommen darf nicht dazu dienen, Menschen ruhig zu stellen, meint der evangelisches Bischof Bedford-Strohm.

02.05.2016, 07:51

Ingolstadt (epd) l Für die meisten Menschen ist nach Einschätzung des bayerischen evangelischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm eine sinnerfüllte Arbeit einer der wichtigsten Faktoren für ein erfülltes Leben. Deshalb sei Arbeitslosigkeit für viele Menschen so schlimm, sagte Bedford-Strohm am Sonntag in seiner Predigt zum "Tag der Arbeit" in der Ingolstädter St. Matthäuskirche.

In diesem Zusammenhang sieht der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auch Gefahren bei der Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen. Dieses Grundeinkommen könne "ein Segen sein", wenn es dazu diene, dass Menschen die materielle Basis erhalten, sich ohne Erwerbsarbeit in die Gesellschaft einzubringen. Wenn es jedoch dazu diene, Menschen, "die man für nicht leistungsfähig hält", mit etwas Geld ruhigzustellen und ins Abseits zu schieben, könne ein bedingungsloses Grundeinkommen das Gegenteil bewirken. Nach wie vor sei die Erwerbsarbeit neben dem ehrenamtlichen Engagement "zentrales Element gesellschaftlicher Teilhabe", erläuterte der Landesbischof und Ratsvorsitzende.

Menschliche Arbeit sei aus theologischer Sicht auch "nicht nur ein Job", sie sei immer auch "Teilhabe an Gottes Schöpferwerk". Gott habe den Menschen schließlich den Auftrag gegeben, die Erde "zu bebauen und zu bewahren". Vor Gott gebe es keinen Rangunterschied zwischen den Berufen, sagte Bedford-Strohm. Dem Gemeinwesen werde "nicht nur zum Blühen verholfen", wenn jemand in Vorträgen oder Predigten große Visionen entwerfe. Dem Gemeinwesen sei "mindestens genauso gedient, wenn jemand die Toiletten saubermacht", sagte der Landesbischof.