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Hannover-Besuch Obamas Abschied von Deutschland

Er wird wohl nur rund 30 Stunden kommen. Aber das Programm des US-Präsidenten in Hannover ist groß. Es geht auch um Kriesenmanagement.

21.04.2016, 23:01

Hannover/Berlin (dpa) l Es ist nach Saudi-Arabien und Großbritannien die Abschlussstation seiner Dreiländerreise: Zum fünften und wohl letzten Mal kommt Barack Obama als US-Präsident nach Deutschland. Anlass des Besuchs am kommenden Sonntag und Montag in Hannover ist diesmal ein wirtschaftlicher – die Eröffnung der Hannover-Messe. Die USA sind in diesem Jahr Partnerland der größten Industriemesse der Welt. Und der Präsident will die Gelegenheit nutzen, für das in Deutschland heftig umstrittene transatlantische Handelsabkommen TTIP zwischen den USA und der EU zu werben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird Obama am Sonntag im Schloss Herrenhausen mit militärischen Ehren empfangen. Bei ihrem Gespräch dürfte es dann nicht nur um bilaterale Fragen gehen, sondern auch die Situation in Syrien und Libyen und die damit verbundene Flüchtlingskrise, um das britische Referendum über einen EU-Austritt, das Obama auf seiner Reise zuvor in London erörtern wird, und um das Verhältnis zu Russland. Im Anschluss ist ein gemeinsamer Presseauftritt geplant.

Am Sonntagabend eröffnen Obama und Merkel dann die Hannover-Messe. Danach lädt die Kanzlerin zu Ehren des Präsidenten zu einem Abendessen mit Wirtschaftsvertretern beider Länder in das klassizistische Schloss mit barocker Parkanlage in Herrenhausen.

Am Montagmorgen unternehmen Obama und Merkel gemeinsam den traditionellen Eröffnungsrundgang über das riesige Messegelände und besuchen in mehreren Hallen Stände ausgewählter Unternehmen.

Danach wird es wohl noch einen weiteren Auftritt Obamas in Hannover geben, dessen Art noch nicht verbindlich mitgeteilt wurde.

Erwartet wird eine politische Rede zu den Topthemen der Gegenwart, möglicherweise auch zu seiner bisher gut siebenjährigen Amtszeit insgesamt – dabei dürfte er auf Entwicklung und Stand der deutsch-amerikanischen Beziehungen eingehen.

Kurzfristig und überraschend wurde auf Einladung Merkels noch ein hochpolitischer Termin eingeschoben, bevor Obama am späten Nachmittag zurück nach Washington fliegt: ein Spitzentreffen mit den Staats- und Regierungschefs aus Großbritannien, Frankreich und Italien.

Mit Premier David Cameron, Präsident François Hollande und Ministerpräsident Matteo Renzi wollen beide dann in größerer Runde über ähnliche Themen wie im bilateralen Gespräch vom Vortag reden: Syrien-Krieg, Ukraine-Konflikt und Flüchtlingskrise – und im Zusammenhang mit letzterer speziell über die Lage in Libyen, wie Merkel selbst ankündigte.