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Kanzlerkandidatur Schulz strebt Kanzlerkandidatur an

SPD-Mann Martin Schulz soll einem Medienbericht zufolge auch die Kanzlerkandidatur seiner Partei besetzen wollen.

17.11.2016, 18:35

Berlin (dpa) l Der als künftiger Bundesaußenminister gehandelte SPD-Politiker Martin Schulz strebt einem Medienbericht zufolge auch die Kanzlerkandidatur seiner Partei an. Das berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf SPD-Regierungskreise.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte SPD-Chef Sigmar Gabriel am Dienstag mit dem amtierenden EU-Parlamentspräsidenten Schulz über das Personalpaket beraten, das die Partei nach der Nominierung von Frank-Walter Steinmeier als Kandidat für das Bundespräsidentenamt schnüren will.

Gabriel hat Schulz angeboten, als Steinmeier-Nachfolger das Außenamt bis zur Bundestagswahl im Herbst zu übernehmen. Dem Vernehmen nach reicht Schulz das nicht aus – er wolle sich mit der Kanzlerkandidatur eine größere Machtbasis sichern. Parallel kämpft Schulz in Brüssel um eine weitere Amtszeit als Parlamentschef.

Im Umfeld von Schulz werden die seit langem andauernden Personalspekulationen nicht kommentiert. Mit dem 60-Jährigen aus Würselen bei Aachen als Spitzenkandidat hatte die SPD 2014 bei der Europawahl mit 27,3 Prozent ein starkes Ergebnis eingefahren.

Gabriel, der als SPD-Vorsitzender den ersten Zugriff in der K-Frage hat, zaudert. Der Vizekanzler kennt seine mäßigen Beliebtheitswerte in der Bevölkerung. Der Steinmeier-Coup im Präsidentenpoker hat Gabriel in der SPD aber neuen Rückenwind gebracht.

In SPD-Kreisen wird nun mit einer zügigen Entscheidung in der K-Frage gerechnet. Sollte Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel sich bereits an diesem Wochenende zu ihrer Kandidatur für eine vierte Amtszeit bekennen, will die SPD rasch nachlegen. Es werde einen Vorschlag geben, "der alle überzeugt", heißt es.