Klimagipfel Neue Ziele reichen nicht aus
Die neuen Regeln zum Klimaschutz bringen nichts, denn es gibt keine Sanktionen.
Beim Weltklimagipfel in Kattowitz haben sich die Länder nach zähem Ringen auf neue Regeln zum Klimaschutz geeinigt. Nach dem Beschluss sprang Konferenz-Präsident Michal Kurtyka jubelnd über den Tisch, manch einer fiel seinem Gegenüber freudetrunken in die Arme. Dabei ist (mal wieder) nicht viel passiert.
Das 130-seitige Regelwerk ist unkonkret und wenig ambitioniert. Zwar müssen Länder nun regelmäßig berichten, wie viel Treibhausgase sie ausstoßen und was sie dagegen tun. Doch eine Tatsache bleibt: Ob Ölländer, Entwicklungsländer oder die USA – die meisten Staaten verfolgen ihre Eigeninteressen. Zum Problem wird das nicht.
Sanktionen für Fehlverhalten gibt es nämlich keine. Eile ist indes geboten: Der Treibhausgasausstoß steigt. 2015 bis 2018 waren die vier wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen. Deshalb sollten die Delegierten nicht zu früh jubilieren. Neue Ziele zu beschließen – gut und schön. Sie umzusetzen, sollte dann aber nicht vergessen werden.