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Staatsschutz Ermittlungen nach Ausschreitungen in Bremen

Verletzte Polizisten, demolierte Schaufenster - der Staatsschutz ermittelt wegen heftigen Ausschreitungen in Bremen.

26.05.2019, 17:40

Bremen (dpa/lni) l Nach Ausschreitungen in Bremen ermittelt der Staatsschutz. Eine eigene Ermittlungsgruppe sei eingerichtet worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Rund 300 Menschen hätten in der Nacht vor der Bürgerschaftswahl eine Kreuzung blockiert und randaliert. Auslöser sei ein Aufruf im Internet zum "Cornern am Eck gegen den Rechtsruck" gewesen. Bei den Ausschreitungen seien vier Polizisten verletzt und neun Randalierer festgenommen worden. Zwei Tatverdächtige sind der Polizei wegen politisch motivierter Straftaten bekannt.

Die Beteiligten hatten sich den Angaben zufolge auf die Sielwall Kreuzung in der Bremer Innenstadt gesetzt, Pyrotechnik gezündet, Lagerfeuer entfacht und Steine in die Schaufensterscheiben der umliegenden Geschäfte geworfen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Die rund 100 Einsatzkräfte wurden demnach aus der Menge heraus sowie aus Häusern gezielt mit Flaschen beworfen, bespuckt und beleidigt. Störer brachten Gegenstände wie Reifen und Paletten mit, die sie anzündeten.

Parallel zu den Ausschreitungen beschädigten unbekannte Täter fünf Streifenwagen und drei Polizeireviere in der Stadt mit Farbbeuteln und anderen Gegenständen. Auch eine Fensterscheibe im Bremer Rathaus wurde eingeschlagen. Hier stellte die Polizei einen Tatverdächtigen.

Begonnen hatten die Krawalle mit einem Fußballspiel, das auf der Kreuzung initiiert wurde, teilte die Polizeisprecherin mit. Die Einsatzkräfte unterbanden das Spiel und forderten die Personen auf, die Fahrbahn zu räumen. Kurze Zeit später schlug die Stimmung um, die Aggressionen richteten sich gegen die Polizisten.

Ob ein Zusammenhang zwischen den Krawallen am Sielwall und den Beschädigungen an den Polizeirevieren und Streifenwagen besteht, werde geprüft. Derzeit gibt es nach Polizeiangaben aber keine Erkenntnisse, dass eine Verbindung zu der Demo gegen Rechts vom Samstagnachmittag vorliegt. Dabei hatten linke Gruppen und Gewerkschaften Flagge gegen Rassismus und Nationalismus gezeigt.