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US-Regierung Skepsis begleitet Trumps neuen Stabschef

US-Präsident Trump ersetzt Reince Priebus als Stabschef durch John Kelly. Der 69-Jährige hat kaum politische Erfahrung.

29.07.2017, 13:31

Washington (dpa) l Die Ernennung des ehemaligen Generals John Kelly zum Stabschef im Weißen Haus wird in den USA von zurückhaltenden Erwartungen begleitet. Die "New York Times" schrieb am Samstag, vielleicht erwarte Präsident Donald Trump von dem Militär, für Ordnung in seinem dysfunktionalen Haus zu sorgen: "Dabei ist Kellys erste und größte Herausforderung, den Präsidenten zu disziplinieren. Mit ihm fängt das Chaos ja an." Das Blatt verweist auf die schwelende Russlandaffäre und den Lagerkampf im Weißen Haus.

In TV-Interviews sagten Sicherheitsexperten, Kelly (67) habe bis auf seine Zeit als Heimatschutzminister gar keine Regierungserfahrung, aber gerade die Funktion des Stabschefs verlange viel administrative Erfahrung. Die effektivsten Stabschefs hätten weniger den Präsidenten selbst als vielmehr die breitere Regierungsarbeit im Auge, hieß es.

Trump hatte Kellys Ernennung am Freitag auf Twitter verkündet. Der bisherige Stabschef Reince Priebus ist damit der große Verlierer des Machtkampfs unter Trump. Priebus sagte CNN, der Präsident wolle eine neue Richtung einschlagen. Er unterstütze das. Kelly sei eine fantastische Wahl. Das Weiße Haus benötige eine Art Neustart, das sei gesund. "Ich Er werde immer Trump-Fan bleiben." In Priebus verlässt ein weiterer Vertreter des politischen Establihments Trumps innersten Kreis.

Über Kelly hat Trump sich wiederholt lobend geäußert, zuletzt bezeichnete er ihn als wahren Star seiner Regierung. Der Präsident verweist vor allem auf Kellys harte Haltung und Erfolge in Einwanderungsfragen. Die "Washington Post" zitierte Vertraute Kellys, in ihm sei endlich ein Erwachsener im Weißen Haus.