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Aufgespießt Die polnische Trumpfkarte im US-Wahlkampf

Fußball, Tennis, Politik - polnische Wurzeln scheinen bisweilen zum Erfolg zu führen.

Von Steffen Honig 09.02.2016, 09:07

Slopnice l In Slopnice, Kreis Limanow, Wojewodschaft Kleinpolen, sind sie wegen der US-Wahlen ganz aus dem Häuschen. Der Shooting-Star der Demokraten, Bernie Sanders, ist nämlich einer von ihnen: Sein Vater Eliasz Sanders stammt aus der 6500-Seelen-Gemeinde und war in den 1920er Jahren nach Amerika ausgewandert. Stolz macht die Leute von Slopnice, dass Sanders das 50 km südöstlich von Krakau gelegene Dorf 2013 sogar persönlich besucht hatte.

Namhafte Zeitgenossen mit polnischen Wurzeln machen auch anderswo von sich reden – so immer wieder in Deutschland. Fußballstar Lukas Podolski spielt zwar für die deutsche Nationalmannschaft, verweist aber immer gern auf seine polnische Herkunft.

Die neue deutsche Tennis-Queen Angelique Kerber ist in Bremen geboren, aber Tochter polnischer Eltern. Sie fuhr gleich nach dem Australien-Sieg nach Puszczykowo an der Warthe, wo sie lebt und im Tennis-Zentrum ihres Großvaters trainiert. Dort hätte man es freilich viel lieber, wenn Angelique für die polnischen und nicht für die deutschen Farben spielte.

Bei anderen Persönlichkeiten ist die polnische Ahnenlinie ganz klar erkennbar. Sie kann sogar zum Programm werden, wie bei Papst Johannes II., mit bürgerlichem Namen Karol Wojtyla. Er wurde als polnischer Papst zu einer Legende. Nun ist Bernie Sanders auf dem Sprung.

Wenn aber der Stellvertreter Gottes auf Erden ein Pole war, ob der Herr im Himmel vielleicht auch  ...? Soweit geht’s dann doch nicht – der liebe Gott gehört allen.