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Aufgespießt Bienen und Hasen für Häftlinge

In den Gefängnissen in Nordrhein-Westfalen sollen sich die Insassen bald um Bienen kümmern. Im Burger Gefängnis sind Kaninchen Zuhause.

Von Axel Ehrlich 27.04.2019, 01:01

Nordrhein-Westfalen/Burg l Wir kennen sie aus Kinofilmen und Netflix-Serien: Die ganz harten Jungs im Knast, die mit der Faust dreimal so schnell sind wie mit dem Hirn. Und nicht zuletzt deswegen immer wieder hinter Gittern landen. Ein schlaues Projekt soll in Nordrhein-Westfalens Gefängnissen helfen, aus unverbesserlich gewaltaffinen Insassen doch noch einigermaßen vernünftige und selbstkontrollierte Menschen zu machen.

Dazu hat das zuständige Justizministerium drei Millionen Bienen hinter Gitter geschickt. Die Häftlinge sollen: Bienenstöcke bauen und reparieren, Wachsplatten für die Waben herstellen, Honig ernten. Die Idee: Bienen sind äußerst feinfühlig, spüren den leisesten Hauch menschlicher Aggression – und stechen bei jeder falschen Bewegung flott und gnadenlos zu. Das macht auch die wildesten Ganoven zahm. Die NRW-Justizexperten schwören jedenfalls Stein und Bein, dass das hervorragend funktioniert.

In der JVA Burg sitzen Sachsen-Anhalts schwerste Kaliber. Nicht zusammen mit Bienen, sondern mit zwei Kaninchen. Keine Ahnung, welche pädagogische Mission die Mümmelmänner (können weder stechen noch bedrohlich dreinschauen) umsetzen sollen. Zumindest sind sie noch am Leben. Und haben sogar immer frisches Heu und einen blitzsauberen Käfig.

Selbst wenn der mal nachlässig verschlossen sein sollte: Die Langohren kommen nicht weg. Sie teilen das Schicksal ihrer zweibeinigen Gefährten. Wer weiß, was sie, die Kaninchen, im richtigen Leben verbrochen haben.