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Aufgespießt Die schöne neue Welt

Im Suff einfach den Autopiloten starten? Ein Tesla-Fahrer hat sich verrechnet.

Von Alois Kösters 20.05.2019, 01:01

Das ist noch nicht untersucht worden: Sicher wird in der Zukunft des autonomen Fahrens der Anreiz noch größer, betrunken zu fahren. Schließlich soll sich der Roboter künftig sicherer im Straßenverkehr bewegen als wir fehlbaren Menschen. Was liegt näher, als ihn als Chauffeur zu nutzen, anstatt viel Geld für ein Taxi auszugeben.

Ein Niederländer ist jetzt von der Polizei schlafend am Steuer seines Autos ertappt worden, während sein Tesla-Elektroauto per Autopilot durch die Nacht fuhr. Weil der 50-Jährige bei Hilversum auffallend dicht hinter einem anderen Auto fuhr, sei eine Streife neben den Wagen gefahren und habe den schlafenden Mann bemerkt, teilte die Polizei mit.

Als die Streife sich vor den Wagen setzte, um ihn mit einem Anhaltezeichen zum Stoppen zu bewegen und das Tempo verlangsamte, habe der Tesla automatisch zum Überholen angesetzt. Mit eingeschaltetem Martinshorn habe man den Fahrer schließlich geweckt. Der Mann war angetrunken und musste seinen Führerschein abgeben. Der Vorfall stimmt optimistisch. Der Autopilot von Tesla ist ja noch nicht einmal ein echtes Selbststeuerungssystem. In ein paar Jahren nimmt sich der Wirt den Schlüssel, verstaut den Gast ins Auto und drückt auf Autopilot. Sacht sirren hunderte E-Autos mit betrunkenen Partygästen durch die Nacht. Besonders fröhliche zechen dabei einfach weiter.

Bald auch ein vertrautes Bild an einsamen Landstraßen: Morgens krabbeln leicht derangierte Fahrer aus Autos, die noch nicht autonom Strom tanken können.