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Aufgespießt Londons Banker sollten nach Valletta fliehen

Die attraktivsten europäischen Städte werden von Brexit-Opfern profitieren - es müssen nicht immer die bekanntesten Metropolen sein.

Von Steffen Honig 01.04.2017, 01:01

London l Eine elitäre Berufsgruppe, die vom Brexit besonders betroffen ist, sind die Londoner Banker. Wackelt dieser Finanzplatz, müssten sie sich Tausende von ihnen anderswo einen Job suchen. Hilfreich kann da ein (wohl nicht uneigennütziges!) Studie von Movinga, einer Online-Plattform für Umzüge, sein. Sie hat die Banker-Freundlichkeit von Europas Städten verglichen.

Gleich abwählen können die Geldmanager Paris und Frankfurt. Andere Städte würden einen deutlich höheren Wohlfühlfaktor bieten, meinen die Umzugsexperten. Maßstab ist neben dem Preisniveau die Zahl der Sterne-Restaurants, Englischfreundlichkeit, Kosten fürs Luxus-Fitnessstudio und die Hausreinigung. Damit die Banker unbeschwert Geld scheffeln können.

Die Rangliste führt die Irlands Hauptstadt Dublin an: Sie liegt nahe bei London, ist englischsprachig und wartet mit 2000 Euro Miete für Topquartiere auf. Das gilt in Banker-Kreisen als Schnäppchen – in Paris sind 3400 Euro fällig. Knapp dahinter liegt Amsterdam. Kleiner Pferdefuß: Der Spitzensteuersatz in beiden Metropolen liegt bei stolzen 52 Prozent.

Da trumpft die drittplazierte Kommune auf: Maltas Hauptstadt Valletta. Hier sind maximal 35 Prozent Steuern fällig. Es scheint fast immer die Sonne. Ein Fitnessstudio ist überflüssig – zum Workout wird im Mittelmeer geschwommen. Bis nach Mitteleuropa ist es aber ein Stückchen. Den Frust darüber kann der Banker günstig runterspülen: Ein Cocktail kostet in Valletta 5,50 Euro im Schnitt – in Paris ist es mehr als das Doppelte.