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Aufgespießt Verschwinde endlich, du falsche Schlange

Zeitverschwendung wegen Selbstverständlichkeiten - wie das nervt

Von Axel Ehrlich 14.04.2020, 01:01

Magdeburg l Neben der Schutzmaske hat ein weiteres Phänomen wegen Corona Hochkonjunktur: Die Schlange. Schlimmer als Klapperschlange, Riesen-Anakonda und Speikobra zusammen ist die gemeine Schlange vor Geschäften. In der DDR aufgewachsene Menschen erinnern sich mit Schaudern an das alltägliche Anstellen. Nach frischen Brötchen, nach Zement, nach Schallplatten. Oder nach irgendwas, von dem man erst wusste, worum es sich handelt, wenn man an der Reihe war. Grundprinzip des Anstellens war damals, mit etwas Besonderem, besonders Rarem und Begehrten belohnt zu werden. Trotzdem trauern selbst unverbesserliche DDR-Fans der Schlange am allerwenigsten nach.

Heute wird man für gar nichts belohnt, steht für solche Selbstverständlichkeiten an wie: einen Einkaufswagen, die Möglichkeit, ein Paket aufzugeben, und, ja, frische Brötchen.

Wenn es irgendwo eine Stelle gäbe, bei der man die Abschaffung des Schlangenwesens durchsetzen könnte – da würde ich mich sogar freiweillig anstellen.