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Aufgespießt Vokuhila lebt in Barleben und Kurri Kurri

In Australien feiern die Menschen die selten gewordene Haartracht "Vokuhila". Der bedeutendste Träger wohnt jedoch im Bördekreis.

Von Alois Kösters 26.02.2018, 07:52

Barleben l Vorne kurz, hinten lang: Vokuhila-Fans in Australien feiern ihre Haarpracht auf einem Festival in Kurri Kurri als kulturelles Erbe. Einer hat es immer gewusst: Franz-Ulrich Keindorff in Barleben. Seit über zwanzig Jahren nutzt er sein Amt als Bürgermeister, um den Haarschnitt, der in den 80er Jahren Ost- und Westdeutschen half, eine gemeinsame kulturelle Identität auszubilden, populär zu halten.

Am Anfang wurde er trotz seiner Frisur gewählt, heute wegen „Vokuhila“. Denn es gibt für einen Politiker kein deutlicheres Zeichen gegen „Mainstream“, Glattheit und Konformität als „Vokuhila“ und gehobener Freizeitlook.

Nur im australischen Hinterland hat sich die Frisur gehalten, meldet dagegen die französische Nachrichtenagentur AFP. Hätten sie doch in der Internationalen Grundschule Pierre Trudeau in Barleben nachgefragt. Dort weiß jedes Kind, wer der prominenteste Träger dieses Kulturgutes ist. Immerhin: In Kurri Kurri kamen am vergangenen Sonnabend 150 Vokuhila-Träger zusammen und ließen sich bejubeln. Laurie Manurele berichtete am Rande des Wettbewerbs, dass er seinen Vokuhila seit 46 Jahren trägt. „Die Qualität der Vokuhilas hier ist wirklich unglaublich“, staunte er. „Kurri Kurri ist die Welthauptstadt der Vokuhilas.“ Wir wissen es besser.

Sieger des Wettbewerbs wurde der gerade mal zwölf Jahre alte Alex Keavy. „Es ist ein bisschen altmodisch, aber ich mag es trotzdem so“, sagte er. Die Ähnlichkeit des smarten Jünglings mit dem Altmeister aus Barleben ist verblüffend.