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Raststätten-Betreiber Konsortium kauft Tank & Rast

Millionen Autofahrer machen Pause bei Tank & Rast. Jetzt hat die größte Kette an den deutschen Autobahnen die Besitzer gewechselt.

03.08.2015, 23:01

München (dpa) l Ein Konsortium von Allianz, Münchener Rückversicherung und Investoren aus Kanada und Abu Dhabi kauft die deutsche Autobahn-Raststättenkette Tank & Rast. Das Konsortium habe 100 Prozent der Anteile von den beiden bisherigen Eigentümern – die Deutsche Bank und der britische Finanzinvestor Terra – übernommen, teilten die Käufer am Montag gemeinsam mit. Welcher Kaufpreis bezahlt wurde und ob jeder der vier Partner den selben Anteil hält, wurde nicht mitgeteilt. Informierten Kreisen zufolge sollen annähernd 3,5 Milliarden Euro gezahlt werden. Auch der chinesische Staatsfonds CIC war nach eigenen Angaben am Kauf des deutschen Autobahndienstleisters interessiert gewesen. Tank & Rast betreibt mit 110 Pächtern rund 350 Tankstellen und 390 Raststätten einschließlich 50 Hotels. Das Unternehmen ging 1994 aus der bundeseigenen Gesellschaft für Nebenbetriebe der Bundesautobahnen und der Ostdeutschen Autobahntankstellengesellschaft hervor. 1998 verkaufte der Bund seine Anteile an ein privates Konsortium.

2004 übernahm die britische Beteiligungsgesellschaft Terra Firma das Unternehmen für gut eine Milliarde Euro von einem Dreier-Konsortium von Allianz, Lufthansa und Apax. Die Deutsche Bank kaufte 2007 über eine Tochter eine 50-Prozent-Beteiligung. Jetzt wollten die beiden Eigentümer Tank & Rast verkaufen oder an die Börse bringen.

Versicherungen und Finanzanleger investieren wegen der niedrigen Zinsen inzwischen vermehrt in Infrastrukturprojekte, die unabhängig von der Börsenentwicklung langfristig stabile Renditen versprechen.