1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Suche nach dem Gründer-Gen

Gründerwoche Suche nach dem Gründer-Gen

Seit Montag läuft die Gründerwoche: Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt unterstützen Studenten auf dem Weg in die Selbstständigkeit.

16.11.2015, 23:01

Magdeburg l In Sachsen-Anhalt sollen Forschungsergebnisse künftig schneller zu Unternehmensgründungen führen. An fünf Hochschulen seien dafür elf Projekte mit jeweils bis zu 700 000 Euro gefördert worden. Mit dem Geld seien Gründerräume, Werkstätten, Labore oder kleinere Versuchsanlagen errichtet worden, sagte Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) am Montag in Magdeburg zum Auftakt der Gründerwoche in Sachsen-Anhalt. „Wir haben Förderprogramme, die es Forschern ermöglichen, ihre Ideen zu Prototypen zu entwickeln“, so Möllring weiter. Mit der Gründerwoche rückt das Land einmal im Jahr Selbstständige in den Mittelpunkt und will so die Gründerkultur im Land stärken.

An der Universität Magdeburg gibt es jährlich etwa sieben Ausgründungen, rund die Hälfte davon schafft es dauerhaft, sich am Markt zu etablieren, sagte André Presse, Leiter des Transfer- und Gründerzentrums (TUGZ) der Hochschule. Mit 14 Mitarbeitern kümmert er sich derzeit um rund 70 Projekte, die das Potenzial für eine Gründung haben. Im kommenden Jahr soll auf dem Gelände der Universität für 200 000 Euro ein Gründer-Pavillon entstehen. So sollen Gründer auf dem Campus sichtbarer werden und sich untereinander besser vernetzen. Hochschul-Rektor Jens Strackeljan sagte: „Ich möchte nichts schönreden. Wir haben gelernt und Strukturen geschaffen, mit denen eine Gründerkultur entstehen kann.“

Denn im Gründungsgeschehen hat Sachsen-Anhalt Nachholbedarf. Im bundesweiten KfW-Gründungsmonitor 2014 fand sich das Land bei den Gründerquoten auf dem letzten Platz wieder. Erst vor drei Monaten kam der deutsche Startup-Monitor zum Ergebnis, dass es in keinem anderen Bundesland so wenig junge Unternehmen gibt wie in Sachsen-Anhalt.

Lasse Leist und Andreas Pelz haben den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Der Dessauer Leist hat im vergangenen Jahr seine Firma aufgebaut, die Ideen von Architekten als Grafik visualisiert. Leist erstellt so fotorealitische Darstellungen von geplanten Bauvorhaben. Andreas Pelz hat erst im Oktober sein Unternehmen gegründet. Der Magdeburger verkauft Metallpulver, das bei 3D-Druckern zum Einsatz kommt, die Prototypen für die Industrie herstellen.