AusbildungsmarktAzubis wandern ab

Die Nachwuchs-Suche in Sachsen-Anhalt wird schwieriger. Immer mehr Jugendliche kehren dem Land für eine Lehrstelle den Rücken.

13.07.2017, 20:39

Magdeburg l Bei der Suche nach einer Lehrstelle zieht es immer mehr Jugendliche aus Sachsen-Anhalt in die benachbarten Bundesländer. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Halle am Donnerstag mitteilte, ist die Zahl derjenigen, die sich in Ländern wie Sachsen oder Niedersachsen ausbilden lassen, von 3341 im Jahr 2015 auf 3488 im Jahr 2016 gestiegen. Der rückläufige Trend aus den Jahren zuvor ist damit gestoppt.

Nach den Zahlen der BA zieht es die meisten Jugendlichen nach Sachsen, 996 haben dort zuletzt eine Lehre begonnen. 839 pendeln seit kurzem nach Niedersachsen, weitere 519 nach Thüringen. Beliebteste Metropolen sind Leipzig, Wolfsburg und Erfurt. Gestiegen ist in den vergangenen zwei Jahren aber auch die Zahl der Einpendler nach Sachsen-Anhalt, sie stieg von 1596 auf 1746. Unterm Strich geht der Wirtschaft jedoch dringend benötigter Nachwuchs verloren.

„Wir haben weiterhin mehr Aus- als Einpendler, die Schere schließt sich kaum noch“, so Kay Senius, Chef der BA in Halle. „Wirtschaftsräume, wie Leipzig-Halle oder Wolfsburg-Braunschweig mit ihren großen Automobilstandorten üben wegen attraktiver Ausbildungsangebote eine große Strahlkraft aus.“ Ein klares Plus dieser Standorte seien die deutlich höheren Entgelte, die den Lehrlingen dort gezahlt werden. Insbesondere für die kleineren Firmen in den ländlichen Gebieten Sachsen-Anhalts werde sich das Angebot an Nachwuchs-Kräften weiter deutlich verknappen.