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Rüstungsexporte Farbattacke auf Thyssenkrupp-Chef Hiesinger

In Halle haben Unbekannte den Chef von Thyssenkrupp, Heinrich Hiesinger, mit Farbe bespritzt. Rüstungsexporte sollen der Grund sein.

09.05.2018, 10:49

Halle/Essen (dpa/jr) l Der Thyssenkrupp-Vorstandsvorsitzende Heinrich Hiesinger ist in Halle mit Farbe attackiert worden. Verletzt wurde er bei dem Vorfall am Dienstag nicht, wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage sagte. Vor dem Angriff hätten mehrere Personen ihr Missfallen über Rüstungsexporte geäußert, teilte die Polizei mit.

Der Konzernchef war als Redner zu einer Veranstaltung der Franckeschen Stiftungen eingeladen. Als er dort eintraf, sei er vor dem Gebäude von mehreren unbekannten Personen auf die Rüstungsexporte angesprochen worden, so die Polizei. Dann sei plötzlich ein weiterer Unbekannter hinzugekommen, der aus Flaschen Farbe spritzte und den Konzernchef sowie zwei weitere Personen traf.

Laut "Mitteldeutscher Zeitung" handelt es sich bei den beiden weiteren Personen um einen Uni-Professor und eine Uni-Mitarbeiterin. Bei der Diskussion mit den Unbekannten vor dem Gebäude soll es laut Augenzeugen um U-Boot-Lieferungen des Konzerns an die Türkei gegangen sein. Die "Tagesschau" hatte zuvor berichtet, dass das deutsche Unternehmen ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) U-Boote an die türkische Marine liefere.

Der Angreifer floh nach Angaben der Polizei. Hiesinger habe dann seinen Vortrag zum Thema "Digitale Transformation" gehalten und mit den Teilnehmern diskutiert, sagte der Unternehmenssprecher. Der polizeiliche Staatsschutz wurde in die Ermittlungen mit einbezogen.