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Streiks Druck auf Mitarbeiter bei Ameos

Die Linke wirft dem Klinikbetreiber Ameos vor, vor Streiks, Mitarbeiter unter Druck gesetzt zu haben. Die Rede ist von "schäbigen Methoden."

Von Alexander Walter 08.11.2019, 10:02

Magdeburg l Die Linke im Landtag wirft dem Klinik-Betreiber Ameos kriminelle Methoden im Umgang mit Mitarbeitern vor Streiks vor. Anlass ist ein Schreiben von Regionalgeschäftsführer Lars Timm an die Belegschaft.

Im Vorfeld von für gestern angekündigten Arbeitsniederlegungen an Klinik-Standorten im Land schrieb er: „Ich kann Ihnen (...) mitteilen, dass die Forderung von Verdi und ein Streik massive Auswirkungen auf die Sicherheit der Arbeitsplätze an den Klinikstandorten haben wird und die Schließung von Abteilungen dann nicht mehr ausgeschlossen ist." Und: „Sie entscheiden (...) am Freitag, ob Sie sich und uns eine gemeinsame Zukunft geben oder (...) wir gezwungen sind, massive betriebswirtschaftliche und nicht rücknehmbare Entscheidungen zu treffen.

Linke-Abgeordneter Andreas Höppner sagte: „Die Reaktionen der Geschäftsleitung sind nicht nur schäbig, sondern in Teilen auch kriminell." Rechtlich dürfe ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter nicht einschüchtern.

Ungeachtet des Schreibens beteiligten sich laut Verdi gestern in Haldensleben, Schönebeck, Aschersleben und Staßfurt mehrere hundert Beschäftigte am Warnstreik. Hintergrund: Die Ameos-Kliniken sind laut Verdi die einzigen Akutkrankenhäuser im Land, die keiner Tarifbindung unterliegen. Lars Timm erklärte: „Beim Schreiben handelte sich um einen rein sachlichen Hinweis auf die Folgen eines Streiks."

Eine Tarifeinigung hat es am Uniklinikum Halle gegeben. Nach zweitägigen Verhandlungen sollen die Löhne 2020 und 2021 in vier Schritten an den Tarifvertrag der Länder angeglichen werden. Die Mehrkosten für das Haus liegen laut Sprecher bei 17 Millionen Euro.