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Einwohnerschwund Wieder weniger Burger

Bevölkerungsrückgang hat auch in Burg nicht Halt gemacht.

Von Mario Kraus 26.02.2020, 00:01

Burg l Zählte Burg mit den Dörfern zum 31. Dezember 2018 noch 23.420 Einwohner, waren es Ende 2019 23.345 – 75 weniger. Dieser Negativtrend hält mit Ausnahme von 2015 (Zuzug von Flüchtlingen) mehr oder weniger stark an. Zwar klingt die Zahl 75 nicht dramatisch, dennoch ist sie symptomatisch dafür, wie schwer es ist, die Entwicklung zu stoppen.

„Wir tun vieles, um möglichst bald Positivzahlen zu erreichen. Aber das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen zu erreichen ist“, sagt Stadt-Pressesprecher Bernhard Ruth. Er verweist darauf, dass Stadtrat und Verwaltung in den zurückliegenden Jahren ganz bewusst den Investitionsschwerpunkt auf den sozialen und schulischen Bereich gelegt haben. „Wir geben Millionen aus, um Kindereinrichtungen, Schulen und die Schwimmhalle zu sanieren. Natürlich auch mit dem Ziel, junge Familien zu halten beziehungsweise zu gewinnen.“ Damit dies gelingen könne, sei der zusätzliche genossenschaftliche und private Wohnungsbau an mehreren Stellen der Stadt angeschoben worden. „Das und die bisherigen Projekte im Rahmen der Landesgartenschau sind wichtige Bausteine, um die Stadt attraktiver zu machen“, so Ruth. Denn auch die Kernstadt selber zählt mit 80 Personen weniger nach wie vor zu den Verlierern.

Dass auch neue Wege eingeschlagen werden, um mehr Menschen nach Burg zu locken, stellt die Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) derzeit unter Beweis und wirbt in Berlin ganz aktiv für die Kreisstadt. Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) findet das Engagement vor dem Hintergrund einer großen Konkurrenz mit anderen Kommunen im Umland der Bundeshauptstadt „beeindruckend. Wir können mit einer guten Lage, Infrastruktur, einer familienfreundlichen Stadt und attraktiven Dörfern punkten“, sagt er.

Trotz allem steht laut der Statistik fest, dass es auch Gemeinden gibt, die sich bei der Einwohnerentwicklung durchaus zu den Gewinnern zählen können. Allen voran Parchau. Der Ort gewann elf Einwohner hinzu und steht jetzt bei 933 Bürgern. Ortsbürgermeister Lutz Wernecke hatte sich bereits seit Langem gefreut, dass auch junge Leute im Dorf bleiben und beispielsweise ältere Häuser sanieren. „Daneben sorgt auch ein reges Vereinsleben dafür, dass Alt und Jung hier gleichermaßen gern zu Hause sind und die Kita vor Ort ist“, so Wernecke. „Und genau das festigt oftmals die familiären Bindungen.“

Eine positive Einwohnerbilanz kann auch Schartau verbuchen. Zum Ende des Jahres 2019 gewann die Elbgemeinde sieben Personen hinzu.

Über einen Anstieg von drei Bürgern kann sich zudem Reesens Ortsbürgermeister Otto Voigt (SPD) freuen. In dem Ort sind in den zurückliegenden Jahren mehrere neue Einfamilienhäuser hochgezogen worden. „Wir legen großen Wert darauf, dass sich junge Familien hier wohl fühlen und integrieren“, sagt Voigt. Er hofft, dass diese positive Entwicklung auch 2020 anhält.

Ein Zuzug oder weitere Geburten würde auch Ihleburg gut tun, denn das Dorf hat 2019 insgesamt 13 Bürger verloren. Auch Detershagen, wo seit der Wende ein Wohngebiet nach dem anderen erschlossen wurde, tritt derzeit mit zwei Einwohner weniger als 2018 ebenso auf der Stelle wie Nie- gripp, das Ende 2019 eine Person weniger vorweist. In der Elbgemeinde könnte sich das Blatt allerdings in den kommenden Monaten deutlich ändern. Dort werden gleich mehrere Wohngebiete für Bauwillige erschlossen. Der Vorteil: „Da mit jungen Familien auch die Kinderzahl steigt, können wir Kindergarten, Hort und auch Grundschule per-spektisch sichern“, freut sich Ortsbürgermeister Karl-Heinz Summa.