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Corona-Krise DEL-Chef Tripcke klagt über Konjunkturpaket: "Frustrierend"

08.10.2020, 18:43

Berlin (dpa) - DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke hat in Bezug auf das von der Politik beschlossene 200-Millionen-Euro-Konjunkturpaket zu hohe Hürden beklagt.

"Es gibt die Schwierigkeit, dass die Hilfen überhaupt abgerufen werden können", sagte der Chef der Deutschen Eishockey Liga bei "Bild live" und betonte: "Die gesamten Regularien sind sehr schwierig. Das führt dazu, dass wie bei fast allen anderen Förderprogrammen auch, von den 200 Millionen am Ende nur ganz, ganz wenig ankommt."

Tripcke bezeichnete dies als "frustrierend". Die DEL hatte im März bereits als erste Liga überhaupt nach der Hauptrunde die Saison ohne Meister abgebrochen. Auch in diesem Winter sieht sie sich wegen der Abhängigkeit von Zuschauereinnahmen bislang - im Gegensatz etwa zur Handball- oder Basketball-Bundesliga - nicht in er Lage, mit dem Spielbetrieb zu starten. "Wenn wir das Versprochene kriegen würden, dann wären wir weiter", sagte Tripcke zum Hilfsprogramm des Bundes.

Um Mannschaftssportarten jenseits des Fußballs für den entstandenen Schaden in der Coronakrise durch weggebrochene Zuschauereinnahmen zu entlasten, hatte der Bund im Sommer ein Konjunkturpaket in Höhe von 200 Millionen Euro für die entsprechenden Ligen beschlossen. "Das wird aber wohl zu spät oder nur zum Bruchteil ankommen", sagte Tripcke, der auch die Deckelung pro geförderten Club auf maximal 800.000 Euro kritisierte: "Bei uns gibt es aber Clubs, die machen fünf, sechs, sieben oder acht Millionen nur mit dem Ticketing."

Da die DEL außerhalb der Fußballligen in Deutschland die meisten Zuschauer und gleichzeitig die höchsten Fixkosten hat, ist der wirtschaftliche Druck für die Eishockey-Clubs am höchsten. Tripcke betonte erneut, im Dezember in die Saison starten zu wollen. Eine Absage der gesamten Spielzeit sei aber "nie auszuschließen".

© dpa-infocom, dpa:201008-99-876237/2

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