Tonkünstlerfest: Werke der Preisträger des Kompositionswettbewerbes vom Ensemble "Sinfonietta" uraufgeführt 18 neue Stücke von 18 jungen, kreativen Köpfen
Magdeburg l Der Tonkünstlerverband des Landesverbandes Sachsen - Anhalt begeht in diesem Jahr sein 20. Tonkünstlerfest und lädt bis 26. November zu Konzerten. Am Sonnabend standen im Konservatorium "Georg Philipp Telemann" die Nachwuchskomponisten im Mittelpunkt.
Während des Konzertes der Komponistenklasse Sachsen-Anhalt wurden die vier Preisträger des 18. Jugendkompositionswettbewerbs geehrt und ihre Werke vom Dresdner Ensemble "Sinfonietta" uraufgeführt. Letzteres musizierte zu diesem Zweck bereits in den vergangenen Jahren und war diesmal in der Besetzung Sopran, Flöte, Violine, Viola, Kontrabass, Harfe und Horn zu hören. Die musikalische Leitung lag in den Händen von Daniel Spogis.
Im ersten Teil des Konzertes erklangen Werke der jüngsten Komponisten aus Sachsen-Anhalt, die von Bernhard Schneyer angeleitet werden. Das Publikum hörte insgesamt 18 neue Stücke, erdacht von 18 jungen, kreativen Köpfen. Das Ensemble "Sinfonietta" nahm sich der einfallsreichen, bunten Klangwelt der jungen Komponisten besonders feinfühlig an und musizierte mit großem Engagement. So entfaltete sich aus der an Klangfarben reichen Kinderwelt manch spannende "Geschichte", wie die von Emil Spitzer, der gerade erst acht Jahre ist. Der "Traumfänger" von Leonora Schlünz zog das Publikum ebenso in seinen Bann wie der "Gaukler" von Tim Wallasch oder "La Caorico" von Theresa Kristin Beyme und Bianca Epp.
Nach der Pause erklangen die vier Stücke, die von der Jury des Kompositionswettbewerbes mit einem Preis bedacht wurden. Teilnehmen konnten Jugendliche bis 24 Jahre. 16 Einsendungen aus verschiedenen Bundesländern erreichten die Jury-Mitglieder und Komponisten Klaus-Dieter Kopf, Peter Petkow und Thomas König. Beratend zur Seite standen der Verleger Frank Helfrich aus Berlin und die Vorsitzende des Tonkünstlerverbandes Sachsen-Anhalt Sigrid Hansen. Der Förderpreis "Klaus Obermayer" (benannt nach dem geistigen Vater des Wettbewerbs) ging in diesem Jahr an Hannes Joachimi aus Krefeld für sein originelles "Chanson Français". Den dritten Preis erhielt Jakob Stillmark für sein Stück "Priére" (Gebet), das interessante improvisatorische Elemente enthält. Über den zweiten Preis freute sich Clemens K. Thomas mit seinem Werk "Wiedersehen. Nicht Wiedersehen", in dem er mit minimalen Mitteln eine sehr persönliche Atmosphäre herstellt. Auch der Text stammt aus seiner Feder. Besonders interessant die Besetzung: Horn/Harfe/Kontrabass/Sopran.
David Osten und seine Kompositionen sind dem Magdeburger Insider-Publikum nicht mehr ganz unbekannt, hat er doch bereits für seine Werke mehrere Auszeichnungen bekommen. In diesem Jahr erhielt er für seine Collage für Sopran und Kammerensemble "Archaischer Torso Apollos" den ersten Preis. David Osten setzte hier Texte von Homer, Rilke und Schiller frei und mit ganz eigener musikalischer Sprache in Szene.