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Auszeichnung Ehemalige Magdeburgerin gewinnt Buchpreis

Inger-Maria Mahlke aus Berlin hat den Deutschen Buchpreis gewonnen. Das ausgezeichnete Buch schrieb sie auch in Magdeburg.

08.10.2018, 19:52

Frankfurt/Main (dpa/mf) l Die Berliner Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke hat den Deutschen Buchpreis 2018 gewonnen. Die Auszeichnung für den Teneriffa-Roman „Archipel“ begründete die Jury am Montagabend mit vielen schillernden Details, die das Buch zu einem „eindrücklichen Ereignis“ machten. Mit dem Preis wird zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse die beste literarische Neuerscheinung des Jahres in deutscher Sprache prämiert. Es ist das erste Mal seit fünf Jahren, dass eine Frau die wichtigste Auszeichnung der Branche gewinnt.

Im Zentrum stehen drei Familien aus unterschiedlichen sozialen Klassen, in denen die Geschichte Spaniens Brüche und Wunden hinterlässt. General Franco hatte 1936 in Teneriffa seinen Putsch gegen die spanische Republik gestartet. „Gerade hier verdichten sich die Kolonialgeschichte und die Geschichte der europäischen Diktaturen im 20. Jahrhundert“, urteilte die Jury aus sieben Kritikern. Die 1977 in Hamburg geborene Autorin, die in Lübeck aufwuchs, hat selbst einen Teil ihrer Kindheit auf der Kanareninsel verbracht. Sie studierte an der Freien Universität Berlin Jura und arbeitete zuerst am Lehrstuhl für Kriminologie, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete.

Im Finale setzte sich Mahlke gegen fünf andere Autoren durch. Außer ihr waren noch Maria Cecilia Barbetta („Nachtleuchten“), Maxim Biller („Sechs Koffer“), Nino Haratischwili („Die Katze und der General“), Susanne Röckel („Der Vogelgott“) und Stephan Thome („Gott der Barbaren“) nominiert gewesen.

Sie war im vergangenen Jahr Stadtschreiberin in Magdeburg von März bis September und hatte sich damals unter 38 Bewerbern für das Stipendium durchgesetzt. An ihrem jetzt ausgezeichneten Roman arbeitete sie in dieser Zeit.

Mit der Auszeichnung kürt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten deutschsprachigen Roman des Jahres. Für den Preis sind sechs Werke nominiert. Der Gewinner erhält 25.000 Euro Preisgeld, die fünf anderen Finalisten bekommen jeweils 2.500 Euro. Der Deutsche Buchpreis hat unter den vielen literarischen Auszeichnungen inzwischen die höchste Publikumsresonanz.