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Hans Magnus Enzensberger übersetzte "Der kleine Prinz"

17.02.2015, 10:49

München - Vor 72 Jahren erblickte "Der kleine Prinz" in New York das Licht der Welt. Doch gealtert ist die liebenswerte Schöpfung des französischen Autors Antoine des Saint-Exupéry seitdem nicht.

"Le Petit Prince" und seine Freunde haben Generationen begeistert und sie vor allem eines gelehrt: die Welt und alles, was sie beherbergt, zu erkennen, zu lieben und zu erhalten. Das Moral-Märchen für Kinder und Erwachsene wurde in mehr als 180 Sprachen übersetzt - sogar in Latein. Nun hat Hans Magnus Enzensberger dem französischen Original trotz nachweislicher Altersresistenz eine etwas zeitgemäßere Sprache verpasst, was überwiegend sehr gelungen ist. Bis auf wenige Ausnahmen: Es war sicher nicht nötig, den "Händler" in einen "Kioskbesitzer" umzuwandeln.

Vor allem aber seine Übersetzung des Fuchs-Geheimnisses "Man begreift gar nichts, wenn das Herz nicht dabei ist. Das, worauf es ankommt, ist mit bloßem Auge nicht zu sehen." ("On ne voit bien quavec le coeur. Lessentiel est invisible pour les yeux.") war völlig überflüssig, denn die legendäre Übersetzung ist längst zum geflügelten Wort geworden: "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

- Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz (in der Übersetzung von Hans Magnus Enzensberger). dtv Verlag, München, 128 Seiten, 5,95 Euro, ISBN 978-3-423-21570-1.