Nis-Momme Stockmann - Erfolgreicher Nachwuchsautor
Berlin (dpa) - Erst studierte er die Sprache und Kultur Tibets in Hamburg, dann wollte Nis-Momme Stockmann Koch werden. Doch wie so oft kommt im Leben vieles anders: Statt den Kochlöffel zu schwingen, griff der 34-Jährige zum Stift.
Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik, Prosa - inzwischen zählt der auf der Nordseeinsel Föhr geborene Stockmann zu den erfolgreichsten Schriftstellern seiner Generation.
Stockmann kann etwas Ungewöhnliches. Weil er das Gewöhnliche will, schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung vor einigen Jahren über seine Anfänge. Eine Begeisterung, die andauerte. Sein Schauspiel Der Mann der die Welt aß wurde von der European Theatre Convention (ETC) zu einem der 120 besten europäischen Stücke 2009 gewählt.
Die Experten in der Kritikerumfrage des Fachmagazins Theater Heute kürten ihn mit großer Mehrheit zum Nachwuchsdramatiker des Jahres 2010. Vor zwei Jahren gewann er den Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft in der Sparte Dramatik, dann den Hermann-Sudermann-Preis (2015). Stockmanns Werke wurden mehrfach an deutschsprachigen Theatern und im Ausland nachgespielt.
Aber was macht Stockmann, außer Preise entgegen zu nehmen? Zum Beispiel als Hausautor am Schauspiel Frankfurt arbeiten (2009 bis 2012). Oder um die Welt fliegen - wie etwa vor vier Jahren, als er auf Einladung des Goethe-Instituts nach Japan und dort zur Schutzzone des havarierten Reaktors Fukushima-Daiichi reiste. Ein Theaterstück darüber schrieb er nicht. Fest hielt er es trotzdem - ganz zeitgemäß - in einem Internet-Blog.
- Nis-Momme Stockmann: Der Fuchs, Rowohlt Verlag, Reinbek, 720 Seiten, 24,95 Euro, ISBN 978-3498061531.
