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Von wegen Dorfidylle Schwarzer Humor: "Walter muss weg"

Die Ehe der Huberin war nicht glücklich. Deshalb ist sie nicht gar zu traurig, als ihr Mann stirbt. Sie freut sich darauf, in ein zweites Leben zu starten. Und dann passiert etwas vollkommen Unerwartetes.

10.01.2019, 14:15

Köln (dpa) - Endlich ist die alte Huberin ihren Walter los. Nach einer desaströsen Ehe verschied der Gatte ausgerechnet im Freudenhaus. Die Witwe freut sich schon auf ihr Leben danach.

Doch dann das: Als der Sarg vor der versammelten Trauergemeinde in die Grube gleitet, springt er auf und enthüllt einen falschen Leichnam. Natürlich stellt sich jetzt die Frage, wo der echte Verblichene ist. Die Dorfidylle im abgeschiedenen Glaubenthal ist damit schlagartig passé. Und auch aus dem erträumten beschaulichen Leben der Huberin wird erst einmal nichts. Auf ihre alten Tage muss sie zur Detektivin werden.

Mit "Walter muss weg" hat der österreichische Schriftsteller Thomas Raab einen großartigen Auftakt seiner neuen Krimireihe um die Hobbydetektivin Frau Huber hingelegt. Bissig und mit vollem schwarzen Humor schildert er einen abgründigen Dorfkosmos. Im Mittelpunkt steht die grantige, dabei nicht unsympathische Huberin, die voller Elan in ihr zweites Leben startet.

Raabs Sprache ist ironisch, ein bisschen verschnörkelt und hintersinnig.

- Thomas Raab: Walter muss weg. Frau Huber ermittelt. Der erste Fall, Kiepenheuer und Witsch, Köln, 384 Seiten, 20,00 Euro, ISBN 978-3-462-05095-0.

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