Wie sich Filme für eine Oscar-Verleihung qualifizieren / "Zwei Leben" ist deutscher Anwärter Der lange Weg bis zum Goldjungen
Große Freude bei den Machern des Films "Zwei Leben". Das Stasi-Drama ist der deutsche Kandidat für die Oscarverleihung im März. Doch um am Ende tatsächlich auf der Bühne in Los Angeles jubeln zu können, gibt es noch einige Hürden.
Magdeburg l Das Oscar-Rennen gleicht eher einem Marathon, als einem Sprint.
mDeutsche Vorauswahl:
Den deutschen Kandidaten kürt eine Jury mit Vertretern von neun Organisationen. Darunter Produzenten, Kritiker und Regisseure. Jede Produktionsfirma kann einen Film einreichen, der aber bestimmte Kriterien erfüllen muss. Der Film für die Oscarverleihung 2014 muss zwischen dem 1. Oktober 2012 und dem 30. September 2013 veröffentlich worden sein. Mindestens die Hälfte der Dialoge muss deutsch sein. Auch Produzent, das Ensemble und das Drehteam sollten überwiegend aus Deutschland stammen. Am Ende schaut sich die Jury alle Filme an und bestimmt den deutschen Beitrag.
mInternationale Vorauswahl:
Alle eingereichten Filme werden von der Oscar-Akademie noch einmal auf bestimmte Kriterien geprüft. So muss jeder Film untertitelt werden. Im Anschluss sichtet ein spezielles Komitee die Filme und bestimmt fünf Finalisten.
mOscarwahl:
Alle Mitglieder der amerikanischen Filmakademie sind stimmberechtigt. Dazu gehören Wissenschaftler ebenso wie alle ehemaligen Preisträger. Also auch deutschsprachige Künstler wie Volker Schlöndorff, Maximilian Schell oder Christoph Waltz. Insgesamt hat die Akademie mehr als 6000 Mitglieder. Diese geben ihre Favoriten für die jeweiligen Kategorien an. Nach der geheimen Auszählung steht fest, wer sich am 2. März über den kleinen goldenen Mann freuen darf. Und vielleicht heißt es ja dann: "The Oscar goes to Germany".
"Zwei Leben" ist dabei
Für Deutschland soll jetzt erneut ein Film über die DDR den Auslands-Oscar holen: German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, schickt "Zwei Leben" von Regisseur Georg ins Rennen.
Das Werk des 1960 in Aachen geborenen Regisseurs basiert auf der wahren Geschichte einer Deutschen, die ein glückliches Leben in Norwegen führt, als sie nach dem Fall der Mauer von ihrer Vergangenheit als DDR-Agentin eingeholt wird. In den Hauptrollen sind Juliane Köhler, Liv Ullmann und Ken Duken zu sehen. Ob "Zwei Leben" es unter die fünf Oscar-Nominierten in der Kategorie "Bester nicht englischsprachiger abendfüllender Kinofilm" schafft, soll am 16. Januar feststehen, die große Oscar-Gala findet dann am 2. März statt.
Wirklich jubeln durften am Ende bislang nur drei deutsche Filmemacher. Zuletzt 2007 Florian Henckel von Donnersmarck ("Das Leben der Anderen"). Den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhält stets der Regisseur. Diesmal also vielleicht Georg Maas.