1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Eine Isländerin ist die Apassionata-Stimme

Arndis Halla geht wieder auf Tour mit Europas Pferdeshow Eine Isländerin ist die Apassionata-Stimme

Von Grit Warnat 22.10.2011, 06:23

Arndis Halla ist große Pferdefreundin und liebt den Gesang. Bei "Apassionata", der größten Pferdeshow Europas, kann sie Beruf und Hobby vereinen. Seit 2004 ist Arndis Halla "The Voice of Apassionata", die Stimme der Show.

Berlin l Bunt ist die Show, international die Gäste, die Sängerin eine Isländerin. "Schuld daran war mein Lebensgefährte", erinnert sich Arndis Halla (ausgesprochen Hatla) an die Zeit des Kennenlernens. Da arbeitete er bei "Apassionata" und fragte, ob sie für eine Sängerin einspringen könnte. Sie sagte Ja, gute Idee. "Es ging nur um eine Arie", sagt sie. Kein Problem für die Opernsängerin. Sie war Solistin an der Komischen Oper, gab Konzerte, Liederabende. Diese Show aber sei etwas Besonderes gewesen, habe ihr unglaublich viel Spaß gemacht.

Ein Jahr später kam die Anfrage zur "richtigen Mitarbeit". Da musste sie nicht lange überlegen. Sie sagte zu. Seitdem zieht die Isländerin Jahr für Jahr mit der Show zu winterlicher Zeit durch Deutschland und Europa.

Wenn Arndis Halla von dieser Arbeit spricht, kommt ein Glanz in die Augen. Sie gerät ins Schwärmen. Weil ihr freie Hand gelassen wird, sie kreativ sein kann, Texte schreibt, komponiert. Halla strahlt: "Kunst, Entertainment und Tiere, diese Kombination ist perfekt. Das ist ein Traum."

"Kunst, Entertainment und Tiere, diese Kombination ist perfekt."

Die sympathische Sängerin ist in Island "fast wie in einem Zoo" aufgewachsen. Sie meint die Tiere auf dem elterlichen Hof. Sie selbst hatte als junges Mädchen ein Islandpferd. Die Rasse steht für Stärke und Robustheit und einen eigenen Kopf.

Hat den auch Arndis Halla? Sie lächelt. "Ja, ein bisschen." Ihr Weg führte sie von der bevölkerungsarmen Insel im rauen Norden nach Berlin. Seit 1994 lebt sie in der quirligen Metropole. Sie studierte dort an der Hochschule der Künste, sang später in Berlin und Prag, an der Isländischen Oper in Reykjavík, stand auf Bühnen in Japan und Südkorea und sang 2007 zur Eröffnung der Filmfestspiele von Venedig.

Die Opernbühne liebt sie nach wie vor, ist auch immer wieder Gast in Produktionen. Aber "Apassionata" stehe für eine große Selbstverwirklichung, für ihre eigenen Songs, ein Crossover aus Pop und Klassik und Klänge ihrer isländischen Heimat, in denen immer ein bisschen mehr Moll steckt.

Arndis Halla wandelt zwischen den Genres, zwischen Ländern, zwischen Sprachen. Isländisch - ihre Muttersprache, englisch - ihre Kunstsprache, deutsch - ihre tägliche Sprache in Berlin.

Dort arbeitete sie in den vergangenen Wochen an ihrer neuen, ihrer dritten CD, auf der ihre Lieder näher am Pop seien als bisher. Sie habe sich als Künstlerin entwickelt, auch innerhalb der Show - es gibt nicht mehr nur die Klassik wie in ihrem Einsteigerjahr.

Hallas Lieder sind neu wie alles bei der neunten Auflage von "Apassionata": die Geschichte, die Bühne, die Kostüme. "Bei uns wird es nie langweilig. Das macht es auch so reizvoll für mich."

In den nächsten Tagen beginnt die heiße Phase für die Show zwischen Mensch und Pferd. Ende Oktober kommen alle Equipes zusammen, wird "Gemeinsam bis ans Ende der Welt" inszeniert - mit Musik, Lichteffekten, prachtvollen Pferden und großer Reitkunst.

Am 5. November öffnet sich in Riesa der Vorhang für eine neue "Apassionata". Danach reisen Pferd und Mensch durch 30 Städte in Europa - am 26. und am 27. November sind sie zu Gast in der GETEC-Arena Magdeburg.

Ob sich Arndis Halla darauf freut, muss man nicht fragen.

Wie geht es weiter für die Sängerin? Ihre Pläne, so verrät sie, sind für die nächste "Apassionata" im kommenden Jahr schon fertig.