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Acht ARD-Anstalten verklagt Kameramann will mehr Geld für "Das Boot"

27.07.2011, 04:33

Stuttgart (dpa). Rund 30 Jahre nach dem Filmstart von "Das Boot" kämpft der 77-jährige Kameramann Jost Vacano weiter um mehr Geld. Er will an dem Welterfolg nachträglich besser beteiligt werden. Eine Zivilkammer des Landgerichts Stuttgart verhandelt seit gestern über den Fall.

Vacano verlangt, dass seine damaligen Verträge mit einer Umsatzbeteiligung angepasst werden. Seine Bezahlung von damals rund 180000 Mark stehe im krassen Missverhältnis zu dem, was mit dem U-Boot-Film von Regisseur Wolfgang Petersen eingenommen wurde. Er fordert jetzt 440000 Euro. Beklagt sind acht ARD-Anstalten, darunter der Südwestrundfunk (SWR). Sie haben den Film als Zweitverwerter in Wiederholung ausgestrahlt.

Die Stuttgarter Richter wollen möglicherweise erst eine rechtskräftige Entscheidung in einem Parallelverfahren in München abwarten. Ihre Entscheidung dazu wollen sie am 13. September bekanntgeben. In München klagt Vacano gegen die Produktionsfirma Bavaria Film und deren Tochter Euro-Video GmbH sowie den Westdeutschen Rundfunk (WDR). Wenn ihm dort eine Nachzahlung zugesprochen werde, könne das auch Auswirkungen auf Ansprüche in dem Stuttgarter Verfahren haben, machte der Vorsitzende Richter deutlich.

Die Verteidigung der ARD-Anstalten beruft sich unter anderem auf Lizenzgebühren, die die Sender für die Ausstrahlung bezahlt hätten - in den vergangenen zehn Jahren rund eine Million Euro. Es könne nicht sein, dass sie jetzt noch einmal zahlen müssten.