Sachsen-Anhalt als "Land Ohnegleichen"

Magdeburg l Was kommt dabei heraus, wenn eine Werbeagentur aufzeigen soll, wie außerordentlich Sachsen-Anhalt ist? "Auf alle Fälle viel Heiteres", sagt Gisela Begrich von der Compagnie Magdeburg 09. Wie kann es auch anders sein, wenn das Stück die Handschrift des Kabarettisten und Autors Bernd Kurt Goetz trägt? Ein Blick in die Probenarbeit zeigt: Unterhaltsam wird es.

Der Verein, der seit Jahren neben Historienstücken ("Editha My Love") auch zum Sommertheater ("Mitteldeutscher Jedermann") lädt, bringt jetzt das Unvergleichliche unseres Bundeslandes auf die Bühne bringen. "Land Ohnegleichen" ist das aktuelle Stück überschrieben, eine Comedy zur Geschichte und Gegenwart Sachsen-Anhalts und Mitteldeutschlands.

Das Unvergleichliche wird in der Geschichte des Landstriches zwischen Arendsee und Zeitz gesucht. Hier wuchs nicht nur die Zuckerrübe, sondern auch das Magdeburger Recht. Hier wurde Weltgeschichte geschrieben, sagen die "Land Ohnegleichen"-Inszenierer Bernd Kurt Goetz und Gisela Begrich und nennen als Beispiele Otto den Großen und dessen Anspruch auf die europäische Herrschaft, General von Steuben und sein Mitwerkeln an der Souveränität der USA.

Immer wieder greift Goetz, der für sämtliche Texte verantwortlich zeichnet, Persönlichkeiten heraus und verbindet sie mit Geschichte und Geschichten - bis hin zu Katharina der Großen und Fürst Bismarck, Martin Luther und der Heiligen Elisabeth. Alle Mitwirkenden übernehmen mehrere Rollen. Goetz selbst agiert auch wieder als Schauspieler, er ist General von Steuben - und ein Tanzbär.

Der rote Faden, so Gisela Begrich, sei die Historie unseres Landes. Die hat Christoph Deckbar in Noten eingebettet. Wer die Sommerstücke der Compagnie kennt, der weiß, dass in den Inszenierungen immer auf Musik gesetzt wird. Das ist auch diesmal nicht anders. Auch im "Land Ohnegleichen" ist Deckbar nicht nur der Mann am Klavier, sondern auch Komponist. Er hat insgesamt elf Aufführungen der Compagnie musikalisch geprägt.

So einiges musste gestrichen werden. Hedwig Courths-Mahler und Thomas Müntzer zum Beispiel. Zu viel des Stoffes sei es sonst geworden. Begrich: "Wir wollen ja, dass die Zuschauer sagen, es hätte länger dauern können, und nicht, es sei zu lang gewesen."

1200 Jahre in 120 Minuten. Immer wieder wird es Bezüge zum Heute geben, wird Vergangenheit mit Gegenwart verzahnt. Begrich: "In jeder Vorstellung soll ein Politiker den Gästen in einer kurzen Szene verraten, warum aus seiner Sicht Sachsen-Anhalt ein Land ohnegleichen ist." Mehrere Landtagsabgeordnete hätten bereit zugesagt.

Es spielen: Juliane Köster, Maria Matthäus, Bernd Kurt Goetz, Gerald Liebenow, Rick Middelkoop und Ekkehard Schwarz.

Feuerwache Magdeburg, bis 29. August, Karten: Volksstimme-Servicecenter, biber ticket Hotline 0391/5999700.