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10. Magdeburger Songtage Fernab vom Massengeschmack

Mehr als 200 Künstler haben in den vergangenen Jahren die Magdeburger
Songtage musikalisch mit Leben gefüllt. Am Sonnabend startet die zehnte
Auflage des Festivals. 20 Veranstaltungen sind geplant - auch an
ungewöhnlichen Orten.

Von Grit Warnat 08.04.2015, 03:14

Magdeburg l Folk, Jazz, Rock, Blues. Immer wieder Liedermacherkost und nicht nur Musik, auch Lesungen und Führungen stehen auf dem Programm der Jubiläumsausgabe. Die Genres sind breit aufgestellt, Eingrenzungen in bestimmte musikalische Richtungen gibt es bei den Magdeburger Songtagen nicht. Zumindest fast nicht. "Die Songtage sind ein Helene-Fischer-freier-Raum", sagt Kurator Jan Kubon. Wenn der Magdeburger über die Künstlerauswahl spricht, dann redet er von dem guten Gefühl, das man habe, um das Publikum überraschen zu können. "Es sollte sich auf eine Entdeckungsreise einlassen. Mainstream ist uns fern."

20 Veranstaltungen zur zehnten Auflage - das haben sich der Kurator und der heute organisierende Verein, unterstützt vom Kulturbüro, nie träumen lassen. Mit elf Konzerten fing alles an, weil nach dem Jahreswechsel bis hin ins Frühjahr nicht viel los war. Künstler aus Deutschland wurden geladen, das Programmheft war provisorisch zusammengestellt, die Feuerwache in Magdeburg-Sudenburg einziger Auftrittsort.

Heute ist alles größer, organisatorisch professioneller, auch mit den Veranstaltungsorten sind die Songtage breiter aufgestellt. Feuerwache, Moritzhof, Abtshof - und erstmals Kultur in Magdeburger Handwerksbetrieben. Kubon nennt drei meisterliche Konzerte zum 10. Geburstag, die in eine Schmuck- und eine Geigenbauwerkstatt sowie eine Tischlerei führen.

Podium für Magdeburger Künstler

Die Magdeburger Songtage tragen die Stadt nicht nur in ihrem Namen. Sie stehen auch für die dort ansässige Künstlerschaft. In all den Jahren wurde ihr ein Podium geboten. In diesem Jahr werden Tobias Hengstmann und T T Wollner mit Premieren Abende gestalten, der Kabarettist Hengstmann sein Programm mit eigenen Songs vorstellen (24. April), die Wollner-Geschwister Songs von Rio Reiser und Ton Steine Scherben neu entdecken (7. Mai, beides Feuerwache).

Am Sonnabend starten die Songtage in der Feuerwache mit "Seventies Songbook", dem aktuellen Album der Sängerin Pascal von Wroblewsky und den Musikern Jürgen Heckel, Peter Michailow und Max Hughes. Es folgen unter anderem Rockballaden von LIFT, Songs zur Gitarre und zum Cello von Ray Cooper, Waits` skurrile Songs über Autos, Kiffer und Schrotflinten mit HC Schmidt, Lieder, Dialoge und Monologe mit Barbara Thalheim und Christian Haase sowie MDR-Figaro-Moderator Thomas Bille mit seiner Lesung zum kleinen Nick, dem Kinderbuchklassiker von René Goscinny. Am 13. Mai gibt es das Abschlusskonzert mit über zwanzig Musikern und Songs aus der Feder von Bob Dylan.

Das komplette Programm im Internet unter www.songtage.org