Ausstellung soll gegen Verklärung helfen

Der Mensch neigt zur Verklärung. Der Direktor des einstigen Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen kennt zur Genüge Menschen, die in Verbindung mit der DDR Worte wie Diktatur und politische Verfolgung meiden. Selbst die Frühzeit dieser Republik mit dem krankhaft ausgeprägten Personenkult um Stalin würde immer wieder als Aufbruchszeit verklärt.

Der Name Stalin ist verbunden mit unbeschreiblichen Säuberungskampagnen, Hungersnot und Tod im eigenen Land. Und er brachte mit Kriegsende den Terror auch in den Osten Deutschlands, ließ „politisch Unzuverlässige“ willkürlich in seine Speziallager sperren.

Stalin gehört zu den Massenmördern der Weltgeschichte. Wie er einst auf deutschem Boden heroisiert wurde, ist uns heute fremd. Noch fremder aber ist, dass dem Tyrannen nicht nur in seiner Heimat bis heute historisch große Verdienste zugeschrieben werden.

Jede Aufarbeitung tut da gut. Verklärung und Geschichtsklitterung gab es lange genug. Kultur