Peter Wolf wirft dem Mitteldeutschen Rundfunk vor, sich für das Jahr 2014 nicht an Auftragszusagen gehalten zu haben Produzent will im Streit um das Fernsehballett den MDR verklagen
Berlin (epd). Das mögliche Ende des Deutschen Fernsehballetts könnte ein juristisches Nachspiel haben. Dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) droht eine Schadensersatzklage, wie die "Bild am Sonntag" berichtet. Das Blatt beruft sich auf eine eidesstattliche Erklärung des Berliner Künstlermanagers Peter Wolf, dem das Ballett seit Anfang 2012 mehrheitlich gehört.
Peter Wolf wirft dem MDR darin vor, Auftragszusagen für das Jahr 2014 nicht einzuhalten. Das Geld will er laut Zeitungsbericht nun auf dem Klageweg beschaffen und im Erfolgsfall mit den Tänzern teilen.
In der eidesstattlichen Erklärung heißt es, der MDR habe Auftragszusagen über rund 360000 Euro für das Jahr 2014 gemacht sowie die Fortsetzung der TV-Ballett-Gala "Die große Show der langen Beine" garantiert, schreibt die Zeitung. Der MDR bestreite, dem Ballett "Versprechungen oder Zusagen für ein bestimmtes Auftragsvolumen und konkrete Sendungen gemacht zu haben".
Anfang der Woche hatte der "Spiegel" berichtet, dass das Ensemble vor dem Aus steht. Produzent Wolf wolle den Ballettbetrieb "spätestens zum Ende des ersten Quartals 2014" einstellen. Ein MDR-Sprecher hatte indes dem Evangelischen Pressedienst gesagt, die Zusagen an Wolf für 2012 und 2013 seien erfüllt beziehungsweise sogar übererfüllt worden. Zudem verwies er darauf, dass es mit Wolf auch für das kommende Jahr Gespräche über Sendungen im Umfang wie 2013 gegeben habe.
Das Deutsche Fernsehballett hat besonders in Ostdeutschland eine lange Tradition. 1962 wurde es in der DDR gegründet und hatte zahlreiche Auftritte im Deutschen Fernsehfunk. Nach der Wiedervereinigung ging das Ballett in einer Gesellschaft des MDR auf. Wolf hatte das Ensemble vor knapp zwei Jahren von der Drefa Media Holding übernommen.