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Magdeburger Liedermacher Reinhard Lakomy leidet an Lungenkrebs / Tournee geht weiter Schöpfer des Traumzauberbaums todkrank

Von Vivian Hömke 07.03.2013, 02:18

Musiker, Komponist und Schöpfer des "Traumzauberbaums", Reinhard Lakomy, ist todkrank. Der gebürtige Magdeburger leidet an Lungenkrebs im Endstadium. Die geplanten Auftritte des Reinhard-Lakomy-Ensembles sollen trotzdem stattfinden - ohne ihn.

Magdeburg l Schon seit Monaten war eine dunkle Ahnung in ihm aufgezogen. Seine Kräfte ließen nach, die Aufnahmen für die neue Traumzauberbaum-Weihnachts-CD im Herbst des vergangenen Jahres fielen ihm schwer. Auch die Bühnenauftritte wurden für Liedermacher Reinhard Lakomy plötzlich zur Belastung, wie die Zeitschrift Super-Illu in ihrer Online-Ausgabe berichtet.

"Jeder muss mal sterben, und jetzt bin ich halt dran."

Ehefrau Monika Ehrhardt habe "Lacky", wie Reinhard Lakomy von Freunden und Fans liebevoll genannt wird, gedrängt, endlich zum Arzt zu gehen. Doch erst, als er immer öfter husten musste und die Schmerzen stärker wurden, rang er sich laut BILD-Zeitung dazu durch, sich untersuchen zu lassen. Am Rosenmontag erhielt er die niederschmetternde Diagnose: Lungenkrebs im Endstadium. Laut Super-Illu hat der Tumor bereits so sehr gestreut, dass Metastasen alle Organe befallen haben. Eine Operation sei zwecklos, auch "eine Chemotherapie schlug nicht mehr an", wird Monika Ehrhardt zitiert. Im schlimmsten Fall habe Lakomy nur noch ein halbes Jahr zu leben.

Die Traumzauberbaum-Tournee des Reinhard-Lakomy-Ensembles, für die bis November 2014 rund sechzig Auftritte geplant sind, soll fortgesetzt werden. Egal, was passiert. Das bestätigte Lakomys Manager Tom Wielgohs gestern auf Volksstimme-Nachfrage. Zum Befinden des Musikers wollte sich Wielgohs nicht äußern.

In einer offiziellen Mitteilung erklärte der Manager gestern jedoch, dass Lakomy nicht mehr auf der Bühne stehen wird. Bei einem Auftritt des Ensembles am 3. März in Stendal entschuldigte ihn seine Ehefrau bereits - er sei krank. Auch bei einer Show vor zwei Wochen in Aue haben Agga Knack, Moosmutzel und die anderen Figuren die Traumzauberbaum-Geschichte ohne Lakomy erzählen müssen. Es sei das erste Mal in zwanzig Jahren gewesen.

"Ich war so froh, als ich von draußen im Saal den Applaus hörte. Das Publikum war so begeistert wie immer. Es wird auch ohne mich weitergehen, das ist ein Gefühl, das sehr beruhigt", sagte der Künstler der Illustrierten. Auf die Diagnose habe der 67-Jährige gefasst reagiert. "Jeder muss mal sterben, und jetzt bin ich halt dran", wird er zitiert.

Das nächste Traumzauberbaum-Konzert in Sachsen-Anhalt findet am 17. März am Theater in Halberstadt (Großes Haus, 16 Uhr) statt.