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Theater Dessau Weill auf die Bühne

Jazztrompeter Till Brönner hat am Freitagabend das Kurt-Weill-Fest in Dessau-Roßlau eröffnet.

Von Grit Warnat 24.02.2018, 00:01

Dessau-Roßlau l Kurt Weill, der gebürtige Dessauer, war 28, Bertolt Brecht nur zwei Jahre älter, als 1928 die „Dreigroschenoper“ uraufgeführt wurde. Sie gilt als größter Erfolg in der Zusammenarbeit der beiden und als Revolution in der Geschichte des Musiktheaters. Zudem ist sie Weills populärstes Werk. Jetzt, 90 Jahre später, wird sie in einer Neuinszenierung des Italieners Ezio Toffolutti am Anhaltischen Theater Dessau gezeigt. Zugleich holt das Fest die Neukomposition der „Beggar‘s Opera“, einst Vorlage für die Dreigroschen-Arbeit, auf die Bühne. Es ist ein Gastspiel der Neuköllner Oper Berlin. Die Intendanz nennt es ein „kleines Sahnehäubchen“.

48 Veranstaltungen – von der Oper über Konzerte und Liederabende bis hin zum musikalischen Brunch – sind zur 26. Auflage geplant, die nach dem Weggang von Michael Kaufmann erstmals unter einer vierköpfigen Interims-Intendanz steht. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir ein so vielfältiges Programm anbieten können“, sagte Gerhard Kämpfe, Sprecher des Intendanz-Teams.

Engagiert hat das Quartett, dem auch Dessaus Theaterintendant Johannes Weigand, Generalmusikdirektor Markus L. Frank sowie Weill-Spezialist Jürgen Schebera angehören, erneut namhafte Interpreten. Dagmar Manzel, Ute Lemper, Jan Josef Liefers, Julia Hülsmann reisen an, ebenso Klangkörper wie das MDR-Sinfonieorchester und das Orchester der Komischen Oper Berlin, zudem spielt die Anhaltische Philharmonie Dessau. Till Brönner hat sein erstes Konzert hinter sich. Er gehört zu den insgesamt 525 geladenen Künstlern. Die Intendanz hielt auch daran fest, in die Region zu gehen. Spielorte sind Theater, Kirchen, Synagogen, Museen in Dessau-Roßlau, Magdeburg, Halle, Wörlitz, Gröbzig, Zerbst.

Jazz-Trompeter Till Brönner hat nicht nur gestern Abend im Anhaltischen Theater Dessau beim Eröffnungskonzert des Festivals mit der Anhaltischen Philharmonie gespielt, er ist auch an zwei Abenden mit dem Kontrabassisten Dieter Ilg zu erleben. Zudem ist Brönner Artist-in-Residence und wird im Dessauer Festival-Café über seinen Werdegang, seine Liebe zur Klassik und sein Faible für Fotografie erzählen.

„Das Kurt-Weill-Fest steht für Kreativität, für Innovationen, für Freude am Neuen und für künstlerische Wagnisse“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zur Eröffnung am Freitagabend. Der gestern unterschriebene Fördervertrag zwischen dem Land und der Kurt Weill Fest Dessau GmbH gilt bis einschließlich 2021 und sichert dem Festival jährlich 205 .000 Euro zu.

Die 26. Auflage dauert bis zum 11. März. Im vergangenen Jahr zählte das Festival 18  000 Besucher.

Das komplette Programm im Internet unter Kurt-Weil-Fest.