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Illegaler Handel Ägypten erhält vergoldeten Sarg zurück

Nach monatelangen Ermittlungen über den rechtmäßigen Besitzer eines antiken Sarkophags hat ihn ein Museum in Kairo zurückbekommen. Er war nach der Revolution 2011 gestohlen und nach Deutschland geschmuggelt worden.

01.10.2019, 15:14

Kairo (dpa) - Acht Jahre nach dem Diebstahl eines antiken vergoldeten Sargs aus Ägypten hat ein Museum in Kairo das Artefakt im Wert von schätzungsweise 3,5 Millionen Euro zurückerhalten.

Der Sarkophag aus der spätptolemäischen Zeit wurde im ersten Jahrhundert vor Christus angefertigt und enthielt einst die Überreste des hochrangigen Priesters Nedjemankh. Eine Zeremonie im Nationalmuseum für Ägyptische Zivilisation in Kairo war am Dienstag der Schlusspunkt monatelanger Ermittlungen über den rechtmäßigen Besitzer.

Der Sarkophag war während der Nachwehen der Revolution von 2011 in Oberägypten gestohlen und über die Vereinigten Arabischen Emirate nach Deutschland geschmuggelt worden. Nach Angaben der New Yorker Staatsanwaltschaft wurde er dort restauriert und nach Frankreich verkauft, wo ihn das Metropolitan Museum of Art im Juli 2017 erwarb. Vergangenen Februar beschlagnahmten US-Ermittler den wertvollen Sarg schließlich in New York, wo er als Teil einer Ausstellung über Priester Nedjemankh mit rund 70 weiteren Objekten zu sehen war.

"Der Schmuggel und illegale Handel mit Antiquitäten besteht seit Jahrhunderten", sagte der US-Ermittler Peter Fitzhugh bei einer Zeremonie zur Rückführung in New York vergangene Woche, an der auch Ägyptens Außenminister Samih Schukri teilnahm. "Aber die Verantwortung, die korrekte Herkunft eines Kunstwerks oder einer Antiquität zu bestätigen, liegt beim Käufer."

Ägypten kämpft laufend um die Rückgabe gestohlener Artefakte und hatte in dem Zusammenhang auch mehrere Kunstauktionen gestoppt. Im Januar hatte das Land die Rückgabe einer antiken Steintafel erreicht, die aus einem Museum im Ort Luxor gestohlen worden war und in London versteigert werden sollte.

Nationalmuseum für Ägyptische Zivilisation

Mitteilung New Yorker Staatsanwaltschaft

Ausstellung im Metropolitan Musuem