Tipps vom Profi Alte Jeans neu gedacht: Wie aus Hosen Sommershorts werden
Die Lieblingsjeans hat ausgedient? Kein Problem. Mit etwas Planung, einer scharfen Schere und einer Prise Kreativität lassen sich aus alten Hosen individuelle Sommershorts zaubern.

Berlin - Der Kleiderschrank platzt aus allen Nähten und trotzdem fehlt die passende Shorts für den Sommer? Statt sie neu zu kaufen, lohnt sich ein Blick auf alte Jeans oder Stoffhosen. Denn mit etwas Geschick und Kreativität lassen sich aussortierte Hosen im Handumdrehen in modische Sommershorts verwandeln.
Eine Stilberaterin erklärt, worauf man beim Kürzen achten sollte und wie die neue Lieblingshose nicht nach einer Bastelstunde aussieht.
Auf die richtige Länge kommt es an
Bevor die Schere zum Einsatz kommt, sollte gut überlegt werden, wo genau geschnitten wird. Denn ist die Shorts einmal zu kurz geraten, lässt sich das nicht mehr rückgängig machen.
„Kurze Hosen sollten nicht auf der breitesten Stelle des Oberschenkels enden, da das optisch aufträgt“, so Stilberaterin Dunja Heß. Besser ist es, den Schnitt entweder oberhalb oder unterhalb dieser Zone anzusetzen. Wer unsicher ist, kann eine vorhandene Shorts als Vorlage nutzen. „Einfach zusammenfalten, an der Schrittnaht anlegen und die Länge abzeichnen“, so die Expertin weiter.
Papierschere ist nicht das passende Werkzeug
Damit die neue Shorts am Ende nicht nach Heimwerkerprojekt aussieht, braucht es das richtige Werkzeug. „Viele greifen zur Papierschere, das sieht man dem Ergebnis leider sofort an“, so Heß.
Eine Stoffschere schneidet deutlich präziser und sorgt für glatte Kanten. Wer den Saum im Anschluss nicht vernähen möchte, kann ihn entweder offen lassen und bewusst ausfransen oder mit Textilkleber fixieren.
Nicht jeder Stoff eignet sich zum Kürzen
Nicht alle Materialien lassen sich problemlos in Shorts verwandeln. So rollen sich etwa Hosen mit hohem Stretchanteil nach dem Schneiden oft unschön ein. Besser geeignet sind Jeans oder Baumwollstoffe mit wenig oder keinem Elastan. Auch Leinen lässt sich gut verarbeiten.
Ist die neue Shorts erst einmal geschnitten, lässt sich das Kleidungsstück noch individuell verschönern. „Der sogenannte Destroyed-Look ist nach wie vor im Trend“, meint Dunja Heß. Wer seiner umgestalteten Hose eine abgetragene Optik verleihen will, kann mit grobem Schleifpapier gezielt Stellen bearbeiten, bis sich der Stoff leicht auflöst. Besonders gut funktioniert das an den Taschen oder am Saum.
So wird die alte Hose zum Unikat
Wer es verspielter mag, kann mit Stickereien, Textilfarben oder aufgenähten Perlen Akzente setzen. Für Anfänger eignen sich Schablonen, mit denen sich Motive wie Blumen, Sterne oder Herzen leicht aufbringen lassen. „Das Prinzip ist ähnlich wie Malen nach Zahlen“, erklärt Stilberaterin Heß. „Einfach die Schablone aufbügeln oder aufkleben und mit etwa einem Textilstift nachzeichnen.“
Auch fertig bestickte Patches oder Bügelbilder sind Heß zufolge eine einfache Möglichkeit, der Hose einen neuen Look zu verleihen. Nicht nur für Kinder, sondern mit modernen Motiven auch für Erwachsene.
Kleine Makel kreativ kaschieren
Auch abseits vom Kürzen empfiehlt Heß das kreative Kaschieren ganz grundsätzlich als Strategie, um Kleidungsstücke zu retten: Oft seien es kleine Mängel wie Flecken oder Risse, die dazu führten, dass ein Kleidungsstück aussortiert wird.
Das muss aber oft gar nicht sein. Im Gegenteil: „Ein paar aufgenähte Perlen oder ein geschickt platzierter Patch können aus einem alten Teil ein echtes Lieblingsstück machen“, sagt Heß.