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Die richtige Wallbox Das E-Auto an der heimischen Stromtankstelle laden

Elektroautos verkaufen sich immer besser. Bei der Entscheidung für ein Modell sollten Kunden über passende Lademöglichkeiten nachdenken. Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Wallboxen.

Von Fabian Hoberg, dpa Aktualisiert: 11.10.2021, 04:31
Kleine Ladestationen fürs E-Auto lassen sich unauffällig im Carport oder in der Garage anbringen.
Kleine Ladestationen fürs E-Auto lassen sich unauffällig im Carport oder in der Garage anbringen. Andrea Warnecke/dpa-tmn

Hannover/Siegburg - Elektroautos fahren lokal emissionsfrei und tanken Strom aus der Steckdose. Nur: Wer den Akku an der Haushaltssteckdose auffrischt, muss Geduld mitbringen. Der Ladevorgang dauert oft stundenlang. Eine gute Alternative kann daher eine Wallbox sein. Fragen und Antworten:

Welche Vorteile bietet eine Wallbox?

Wallboxen beschleunigen den Ladevorgang enorm. Zum Vergleich: Mit zum Beispiel 2,7 Kilowattstunden (kWh) und abgeregelten 10 Ampere dauert es mehr als zehn Stunden, eine 30-kWh-Batterie zu füllen.

„Sie sind extra für hohen Dauerstrom ausgelegt“, sagt Matthias Vogt vom ADAC-Technikzentrum über Wallboxen. Moderne Anlagen kommunizierten neben dem Fahrzeug auch mit dem Netzbetreiber. So sollen sich Ladelastspitzen vermeiden lassen, wenn eine Überlastung des Stromnetzes droht. Hinzu kommt: Das Laden über eine Wallbox ist laut Tüv sicherer als über die Haushaltssteckdose.

Warum kann das Laden per Haushaltssteckdose gefährlich werden?

Die lange Ladezeit belastet das häusliche Stromnetz dauerhaft. „Es fließt hoher Strom über eine lange Zeit über eine elektrische Anlage, die dafür nicht ausgelegt ist“, erklärt Oliver Fuchs, Inhaber eines E-Mobilitäts-Fachbetriebs in Siegburg bei Bonn. Bei Überlastung könne es zum Kurzschluss oder gar einem Brand kommen.

Welche Leistung sollte eine Wallbox besitzen?

Experten raten zu einer 11-kW-Anlage, die die Batterie mit drei Phasen laden kann. „Wallboxen mit 11 Kilowatt Ladeleistung laden die allermeisten Batterien über Nacht vollständig auf“, sagt Fuchs. 3 kW genügen in der Regel, um den täglichen Strombedarf eines E-Autos über Nacht nachzutanken.

Kunden können sich zwar auch für 22-kW-Boxen entscheiden, doch die sind teurer und lassen aufgrund der höheren Ladegeschwindigkeit die Batterie schneller verschleißen. Angeboten werden außerdem Wallboxen mit 3,6 kW.

Passt jede Wallbox zu jedem E-Auto?

Im Grunde, ja. Man sollte aber darauf achten, welcher On-Board-Lader im Auto vorhanden ist. „Je nach Fahrzeug lädt die Batterie nur über eine Phase“, sagt Christian Förster, E-Mobilitätsexperte beim Tüv Nord. Das verlängert den Ladevorgang. Modernere E-Autos integrieren daher zwei- oder dreiphasige On-Board-Lader. Unproblematisch sind mittlerweile die Steckertypen: In Europa werden Wallboxen standardmäßig mit einem Typ-2-Stecker bestückt.

Was kostet eine Wallbox?

Rund 400 Euro müssen für einfache Geräte investiert werden, man kann aber auch bis etwa 2500 Euro ausgeben. Hinzu kommen die Kosten für die Installation durch einen Elektrofachbetrieb: Wer die Ladestation lediglich an einen vorhandenen Drehstromanschluss anschließen lässt, muss ein paar hundert Euro hinzurechnen. Muss ein Hausanschlusses neu verlegt werden, können mehrere tausend Euro für die Installation zusammen kommen. Allerdings kann man sich Ladepunkte mit je 900 Euro staatlich fördern lassen.

Wo sollte eine Wallbox installiert werden?

Am besten in der Garage oder dem Carport. Wird sie außen angebracht, sollte die Wallbox wind- und wettergeschützt und keiner direkten Sonneinstrahlung ausgesetzt sein. „Das kann unter Umständen bei großer Hitze die Ladeleistung herabsetzen“, erklärt ADAC-Techniker Vogt. Ebenfalls wichtig: Mit dem Ladekabel der Box sollte man die Ladebuchse am Auto bequem erreichen können.