1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Auto
  6. >
  7. Saisonaler Wechsel adé: Für wen sich Ganzjahresreifen lohnen

Statt Sommer- und Winter-Pneus Saisonaler Wechsel adé: Für wen sich Ganzjahresreifen lohnen

Hochbetrieb in vielen Autowerkstätten: Die Reifenwechselsaison läuft. Wer sich den Termin zweimal im Jahr sparen will, könnte auf Ganzjahresreifen wechseln - doch für wen taugen diese Pneus wirklich?

Von dpa Aktualisiert: 19.10.2021, 17:43
Allzeit gute Fahrt? Unter bestimmten Voraussetzungen können Ganzjahresreifen eine Alternative zum zweimal jährlich vorzunehmenden Reifenwechsel sein.
Allzeit gute Fahrt? Unter bestimmten Voraussetzungen können Ganzjahresreifen eine Alternative zum zweimal jährlich vorzunehmenden Reifenwechsel sein. Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn

Berlin - Von Oktober bis Ostern auf Winterreifen fahren: So lautet eine Faustregel. Daher drängen viele Autofahrer in diesen Wochen wieder in die Werkstätten, um Winterräder aufstecken zu lassen. Oder sie mühen sich, den Räderwechsel selbst zu bestreiten. Wer mit Ganzjahresreifen fährt, kann sich diesen Aufwand zwar sparen - doch die Reifen taugen laut Auto Club Europa (ACE) nicht für alle.

Ganzjahresreifen eignen sich nach ACE-Einschätzung eher für Wenigfahrer in Regionen mit mildem Klima, die ihr Fahrzeug bei viel Schnee und Eis auch mal stehen lassen können. Der ADAC hält die Reifen auch für Zweit- und Kleinwagen geeignet, die mit wenigen Kilometern Laufleistung vor allem in der Stadt unterwegs sind.

Denn die auch Allwetterreifen genannten Pneus haben nicht nur Vorteile wie den Wegfall des saisonalen Wechsels und der Einsparung etwaiger Einlagerungskosten. Der ACE weist im Vergleich zu saisonalen Reifen auf häufig höheren Spritverbrauch und schnelleren Verschleiß der Ganzjahresreifen hin, die man so auch häufiger austauschen muss. Auch könnten etwas lautere Abrollgeräusche auftreten. Und ein unter Umständen längerer Bremsweg könnte sogar ein Sicherheitsrisiko sein.

Allrounder gegen Spezialisten

Ganzjahresreifen sind laut ACE ein Kompromiss im Vergleich zu den spezialisierten Sommer- und Winterreifen. Bei Sommerreifen ist die Reifenmischung härter, die Profileinschnitte sind gröber. So sind sie sowohl für Sommerhitze als auch für Aquaplaning optimiert. Winterreifen haben dagegen eine weiche Mischung. Viele kleine Einschnitte, sogenannte Lamellen, sorgen für Grip auf Eis und Schnee.

Wer in Regionen mit extremeren Wetter lebt oder auch mal öfter in den Winterurlaub oder in den Süden zum Sommerurlaub will, sollte sich die jeweiligen saisonalen Spezialisten für Sommer und Winter aufziehen lassen, lautet die Empfehlung. Diese bieten laut ACE häufig kürzere Bremswege, weniger Verschleiß, mehr Komfort, stärkere Haftung und bessere Eigenschaften bei Nässe in der jeweiligen Jahreszeit.

Generell sollten außerdem Vielfahrer und Menschen mit schweren, großen und stark motorisierten Autos auf saisonale Reifen setzen. Gleiches gelte auch für sportliche Autofahrer.

So erkennen Sie wintertaugliche Bereifung

Winter- und Ganzjahresreifen müssen seit dem 1. Januar 2018 das sogenannte Alpine-Symbol tragen. Es zeigt eine Schneeflocke in einem stilisierten Berg. Die davor gängige Kennzeichnung „M+S“ hat noch bis zum 30. September 2024 einen Bestandsschutz. So gekennzeichnete Reifen dürfen bis dahin noch als Winterreifen gefahren werden.

Wer ins Ausland fahren will, sollte sich vorab zum Beispiel auf den Seiten von ACE und ADAC über die zum Teil unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen zum Einsatz von Winterreifen informieren.