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Stiftung Warentest nimmt 24 Sorten unter die Qualitätslupe Billiger Fleischsalat ist oft gut

28.09.2012, 01:15

Magdeburg/Berlin (rgm) l Fleischsalat: Fans schätzen den Dreiklang aus Wurst, Majonäse und Gewürzgurke. Kritiker halten ihn für eine fettige Resteverwertung. Dennoch ist er vor Kartoffelsalat der meistverkaufte Feinkostsalat. Besonders zu Feiertagen und in den kalten Monaten hat Fleischsalat Konjunktur. Die Stiftung Warentest hat 24 Produkte getestet, darunter klassische und leichte Varianten. Die test-Qualitätsurteile reichen von gut bis mangelhaft. Am besten schneiden Handelsmarken ab: ja! von Rewe, Wonnemeyer von Aldi (Süd) und Vitakrone von Lidl bei den klassischen Fleischsalaten. Bei den fettreduzierten glänzt Linessa von Lidl in Preis und Qualität.

Klassischer Fleischsalat - meist handelt es sich um schwere Kost. Die Produkte im Test bestehen im Durchschnitt zu einem Drittel aus Fett - die Kalorienzahl reicht je 100 Gramm von 292 Kilokalorien (Rewe/ja!) bis zu 419 Kilokalorien (Popps Feinster Fleischsalat). Die fettreduzierten Fleischsalate stehen in dieser Hinsicht vor allem dank ihrer leichten Jogurt-Salatcreme deutlich besser da: Sie liefern im Durchschnitt nur 15 Prozent Fett und 192 Kilokalorien. Allerdings können sich Verbraucher auf die Fettangabe von "Du darfst" nicht verlassen - statt der ausgelobten 18 Prozent Fett wiesen die Tester im Labor 22 Prozent nach. Bei einem Light-Produkt ärgert das besonders.

Für Ärger würden auch unerwünschte Keime sorgen. Fleischsalat bietet ihnen Lebensraum: Die klein geschnittenen Wurst- und Gurkenstreifen bilden eine große Oberfläche. Die Tester haben die Salate am Mindesthaltbarkeitsdatum auf Keime geprüft. Krankheitserreger wie Salmonellen fanden sie nicht. Das liegt auch daran, dass die Industrie heute auf Majonäse mit erhitztem Ei setzt. Salmonellen-Alarm geht vor allem von Majonäse mit frischem Eigelb aus. Nur zwei Fleischsalate - die von Kühlmann und von Pfennigs - wiesen zu viele Hefen auf. Die Salate standen kurz davor, zu verderben.

Und wie steht es um die Wurstqualität? Im Test fand sich den Angaben zufolge kein Hinweis darauf, dass minderwertiges Fleisch eingesetzt wurde. Kein Fleischsalat kam ohne Zusatzstoffe aus, einer enthielt den Geschmacksverstärker Glutamat. Drei Anbieter setzten Alternativen mit Glutaminsäure ein, bei acht Salaten wurde Aroma zugesetzt.

Zeitschrift test 10/2012 und www.test.de/thema/fleisch