Kleine Freuden Einfach glücklich
Kleine Freuden helfen beim Glücklichsein. Ein paar günstige Ideen aus Sachsen-Anhalt zum "Tag der einfachen Freuden".
Magdeburg l Manch Aktionstag ist in seiner Sinnhaftigkeit mehr als fragwürdig. Man denke nur an Zähl-deine-Knöpfe-Tag (21. Oktober) oder den Tag der in Schnaps eingelegten Früchte (20. Oktober). Der Tag der einfachen Freuden hingegen, im amerikanischen Original Frugal Fun Day, macht sogar aus wissenschaftlicher Sicht Sinn. Immer am ersten Sonnabend im Oktober werden die kleinen, schönen Dinge des Alltags in den Mittelpunkt gerückt, für die man keine oder kaum Moneten braucht.
Um glücklich zu sein, spielt Geld zwar schon eine Rolle, sagt Jan Delhey, Glücksforscher der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. „Es zählen aber auch die sozialen Beziehungen und das Sein, also ob es zum Beispiel etwas in unserem Leben gibt, was uns richtig interessiert.“ Kleine Freuden, erklärt er, können die eigene Glücksbilanz aufbessern: „Ein Mensch bewertet seine Lebenszufriedenheit nicht nur nach den äußeren Lebensbedingungen. Unbewusst bezieht er auch seine Emotionsbilanz mit ein, die er jeden Tag aufs Neue zieht. Kleine Freuden können diese Bilanz ins Positive verschieben.“
Übrigens hilft es nicht nur, sich selbst etwas Gutes zu tun. „Eines der beständigen Ergebnisse der Forschung ist: Wenn man etwas für andere tut, trägt das dazu bei, dass man selbst glücklich ist.“ Einfache Freuden ohne Geld gibt es im nördlichen Sachsen-Anhalt unzählige. Die Redakteure in den Volksstimme-Lokalredaktionen haben ein paar Tipps zusammengetragen:
Feldhamster am Bierer Berg: Der Feldhamster ist 2016 en vogue. Bestaunen kann man die putzigen Nager zum Beispiel im Heimattiergarten auf dem Bierer Berg bei Schönebeck. Wer will, kann ein paar Euros für die Tierfüttterung dalassen.
Schaukeln in Magdeburg: Auf Spielplätzen riskiert man als Erwachsener böse Blicke, wenn man sich auf so ein Kindergerät quetscht. Die Elbschaukel in Magdeburg (Ostseite der Hubbrücke) ist auch für Große geeignet – und bietet ein traumhaftes Panorama auf Elbe, Dom und Stadt.
Laubschlacht im Stadtforst: Als Entschädigung dafür, dass es wieder früher dunkel wird, färbt der Herbst die Blätter wunderschön bunt. Bei einem Waldspaziergang, zum Beispiel durch den Stendaler Stadtforst, kann man nicht nur den Anblick genießen sondern auch kurz zum Kind wird und eine Laubschlacht anzettelt. Mit etwas Glück gibt‘s obendrauf ein Singvogelkonzert.
Spaziergang am Schloss Hundisburg: Wie einst im 18. Jahrhundert kann man in einem Stadtteil von Haldensleben auch heute durch einen barocken Garten flanieren – durch den von Schloss Hundisburg. Auf einer Länge von rund 350 Metern wandelt man vorbei an Buchsbaumhecken, Broderiebeeten und Heckengängen. In den Park kommt man ohne Eintritt.
Salzschnuppern in Schönebeck: Man stelle sich neben das Gradierwerk in Schönebeck-Bad Salzelmen, schließe die Augen und fahre sich mit der Zunge über die Lippen. Mit dem salzigen Geschmack wird‘s gleich einfacher, sich an die Ostsee oder ans Mittelmeer zurückzudenken.
Schweinestreicheln in Burg: Wollschweine sind nicht nur niedlich, sondern auch kuschelig. Im Naturerlebnispark Blumenthal bei Burg darf man sie füttern. Außerdem gibt es dort Esel, Ziegen und Kaninchen., Dieses Vergnügen kostet keinen Eintritt, der Naturschutzbund freut sich aber über Spenden.
Oder die kleinen Freuden, die man sich in jedem Ort machen kann: auf einer Bank ein Buch lesen, seinen Freunden mal so eine Postkarte schicken, einen Drachen steigen lassen oder – für künstlerisch halbwegs Begabte – mit Straßenkreide eine riesige Sonne auf den Gehweg malen.