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Krebsvorsorge Bewegung kann Krebs vorbeugen

Wer Sport macht, lebt länger. Das ist mehr als eine Binsenweisheit - tatsächlich beugt Bewegung vielen Krankheiten vor.

Von Christina Bachmann 02.02.2018, 23:01

Berlin (dpa) l „Sport ist Mord“, sagen Bewegungsmuffel gerne. „Gehen geht immer“, hält der Bewegungswissenschaftler Volkmar Feldt vom Sport-Gesundheitspark Berlin dagegen. Ihm geht es nicht so sehr um den Fitnesszustand, sondern darum, dass die Menschen gesund bleiben. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen etwa betont: Wer pro Woche zusätzlich 1000 Kalorien durch Sport verbraucht, wird seltener krank.

Dass Sport vielen Krebsarten vorbeugt, gilt laut Prof. Karen Steindorf vom Deutschen Krebsforschungszentrum als erwiesen. Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken zum Beispiel liegt bei sportlich aktiven Menschen 20 bis 30 Prozent niedriger als bei denen, die sich kaum bewegen. Aber was heißt sportlich aktiv? Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche.

„Alle Systeme, die für die Steuerung und Funktion des Herz-Kreislauf-Systems wichtig sind, werden durch körperliche Aktivität trainiert“, erläutert Wilhelm Bloch, Professor an der Deutschen Sporthochschule Köln. Sport lässt das Herz gut pumpen und hält die Gefäße leistungsfähig. Drei bis fünf moderate Trainingseinheiten pro Woche tun jedem gut. Auch nach einem Herzinfarkt sollte Sport wichtiger Lebensbestandteil bleiben. Gerade bei einer Vorerkrankung ist es aber wichtig, sich vor einem Training ärztlich beraten zu lassen.

Auch Menschen mit Rheuma tun sich mit Sport etwas Gutes. „Rheuma ist eine Entzündungserkrankung, wo der Körper fehlgesteuert gegen sich selbst arbeitet“, erklärt Bloch. „Wir wissen, dass wir mit Training das Immunsystem stark beeinflussen können.“ Ebenfalls wichtig für Rheumatiker: Muskeln aufzubauen, die die ohnehin schon belasteten Gelenke schützen. Eine halbe Stunde reicht für den Anfang.

Bewegungsmangel gilt als eine der Hauptursachen für einen Typ-2-Diabetes. Wer Sport treibt – und sei es nur der Weg zur Arbeit auf dem Rad –, verhindert bestenfalls, überhaupt zu erkranken. Für bereits Betroffene ist Sport unabdingbar.

In der richtigen Dosierung kann Sport Stress abbauen – und ist somit auch eine gute Burnout-Prävention. Denn: „Ein Burnout ist letztendlich etwas, was mit einer mangelhaften Stressbewältigung einhergeht“, sagt Bloch. Indem er Stresshormone ausschüttet, nimmt Sport sie dem Körper sozusagen auf gesunde Weise. Wer sich bereits im Burnout befindet, kann sich laut Bloch dennoch intensiv körperlich belasten. Wichtig sei dann aber, auch an Regeneration zu denken. „Nicht unbedingt jeden Tag Sport machen, sondern am besten immer einen Pausentag dazwischen.“

Osteoporose ist eine tückische Krankheit. Denn dass die Knochen immer brüchiger werden, merken Betroffene häufig erst, wenn sie sich schon etwas gebrochen haben. Wer dem vorbeugen will, braucht Bewegung. Sie stärkt nämlich die Muskulatur, und das wiederum hält die Knochen fit. Lässt die Knochendichte bereits nach, ist Training ebenfalls das A und O: Sinnvoll sei ein gezieltes, dosiertes, fachmännisch überwachtes Krafttraining.