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„In die Beete damit!“ Herbstlaub den Pflanzen zurückgeben

Erst schön, dann lästig: Nach und nach fallen die Blätter von den Bäumen. Es gibt viele Möglichkeiten, das zusammengekehrte Laub zu nutzen - und eine Sache, die man damit auf keinen Fall tun sollte.

Von Simone Andrea Mayer, dpa 11.10.2023, 16:17
Die gesammelten Blätter kommen ins Beet.
Die gesammelten Blätter kommen ins Beet. Christin Klose/dpa-tmn

Bornhöved - „Alles, nur nicht in die Tonne!“ - so lautet der Rat von Gärtnerin Svenja Schwedtke zum Herbstlaub. Denn was wie lästiger Grünabfall erscheint, der Straßen und Gärten bedeckt und Arbeit macht, ist eine wertvolle Ressource für unsere Gartenböden. Hier einige Möglichkeiten:

Tipp 1: Laub als Mulch und Nährstofflieferant

„Laub ist - mit Ausnahme von Eichen- und Walnusslaub - ein super Mulch für Staudenbeete und für die Zwischenräume der Gehölze“, sagt Svenja Schwedtke. Denn daraus werde feinste Erde, die die Pflanzen mit Nährstoffen versorge. Daher rät die Gärtnerin: „In die Beete damit!“

Dafür muss man die herabgefallenen Blätter nicht mal kompostieren. Man kann sie „gleich im Herbst in die Beete harken“, empfiehlt Schwedtke. Weiteres Plus der Schicht: Sie unterdrücke die Keimung von Bei- und Unkräutern.

Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin rät aus dem gleichen Grund, „das Laub von den Bäumen am Boden zwischen den Pflanzen liegen zu lassen. Es wird über Jahre abgebaut und die Nährstoffe, die im Laub fixiert sind, stehen danach den Pflanzen wieder im Boden zur Verfügung.“

Aber: Das Laub darf nicht auf dem Rasen oder im Gartenteich liegen bleiben. Die Blätter verfaulen oder schimmeln dort mit der Zeit, so dass das Gras erstickt oder die Wasserqualität negativ beeinflusst wird.

Tipp 2: Laub kompostieren

Ob nun Blätter direkt auf dem Beet verrotten oder das Laub auf einem separaten Komposthaufen zu Dünger und neuer Blumenerde wird: Der vermeintliche Abfall aus dem Garten wird in Nährstoffe zersetzt, die zurück in den Boden und dann zu den Pflanzen im Garten gelangen - es schließt sich der Kreis.

„Mit einem Kompost kann man nichts falsch machen“, sagt Isabelle Van Groeningen. Allerdings verrotten Blätter eher schlecht, daher sollten die verschiedenen Grünabfälle im Kompost sich abwechseln. Die Bayerische Gartenakademie rät, immer nur eine dünne Schicht Blätter auf den Haufen zu geben. Reste kann man neben dem Kompostplatz lagern und den Winter über immer wieder kleine Schichten Laub über andere Garten- und Küchenabfälle streuen.

Alternativ: Die Blätter, die auf dem Rasen liegen, bei dem letzten Mähen im Herbst mitmähen. Dabei wird das Laub direkt zerkleinert, was seine Zersetzung beschleunigt, und mit dem Rasenschnitt vermischt. Beides dann auf den Kompost geben.

Tipp 3: Laub als Frostschutz

Die schönen Blatter von den Bäumen können aber noch mehr: „Man kann natürlich auch Frostschutz für empfindliche Pflanzen daraus machen“, so Svenja Schwedtke. Sie rät zum Beispiel dazu, Artischocken mit großen Laubbergen abzudecken. Aber auch viele andere Pflanzen brauchen im Winter eine Abdeckung.

Ein Tipp der Bayerischen Gartenakademie: Tannenreisig oder andere Zweige oben auf der Frostschutzschicht verhindern das Davonfliegen der Blätter.

Auch für den Frostschutz von Topfpflanzen, die während des Winters draußen bleiben, kann man die Blätter nutzen. Die Gartenakademie empfiehlt, diese in einen größeren Karton oder Container zu stellen und die Zwischenräume mit trockenem Laub auszufüllen.

Tipp 4: Laub für die Tiere

Wenn noch etwas übrig bleibt vom Laub, freuen sich die Tiere. Der Igel zum Beispiel kann in einem Blätterhaufen im ruhigen Teil des Gartens überwintern.