Auf Frühwarnzeichen achten / Schule schwänzen kann Hinweis sein Mit depressiven Kindern unbedingt zum Arzt gehen
Bonn (dapd) l Eltern und Lehrer sollten Psychiatern zufolge aufmerksam auf Frühwarnzeichen für Depressionen bei Jugendlichen achten. "Wenn etwa die Schule geschwänzt wird, die sozialen Kontakte eingeschränkt werden und sich das Kind stattdessen in die virtuelle Welt des Internets zurückzieht, sollten Eltern hellhörig werden", sagte Judith Sinzig, Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der LVR-Klinik in Bonn dem epd.
Sie empfiehlt Eltern, bei Problemen lieber einmal zu viel als zu wenig ärztliche Hilfe zu suchen. Viele Eltern schämten sich und gingen deshalb nicht mit ihren Kindern zum Arzt. Besonders die Früherkennung bringe viel, sagte auch Gerd Lehmkuhl, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Uniklinikum Köln. "Es gibt bereits Programme an Schulen, die auf das Problem hinweisen, die aber noch intensiviert werden müssten." Und gerade Eltern seien gefordert, ihre Kinder zu beobachten.
Nach einer DAK-Studie leidet fast jeder dritte Schüler in Deutschland unter depressiven Verstimmungen. Daraus kann sich eine Depression entwickeln.