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Skydiver springt sieben Kilometer ohne Fallschirm in die Tiefe

Mit Netz, aber ohne Fallschirm: Ein Skydiver wagt einen Sprung, den noch niemand vor ihm versucht hat. Es ist ein gefährliches Wagnis, aber dem Extremsportler gelingt es.

31.07.2016, 15:19

Los Angeles (dpa) - Rekord geschafft: Ein US-Skydiver ist ohne Fallschirm in 7620 Meter Höhe aus einem Flugzeug gesprungen und sicher in einem Netz gelandet. Der 42-jährige Extremsportler Luke Aikins hat den gefährlichen Stunt für ein Fernseh-Special gemacht.

Er trug dabei nicht einmal ein Wingsuit, das ihm ein Steuern erleichtert hätte. Einen derartigen Sprung hatte vor ihm noch niemand gewagt. 25 000 Fuß oder 7620 Meter - das ist nur etwa 1200 Meter niedriger als der Gipfel des Mount Everest, wie die New York Times hervorhob.

Aikins' freier Fall über der südkalifornischen Wüste nahe Los Angeles dauerte etwas mehr als zwei Minuten. Nach gut 2000 Metern nahm Aikins sein Sauerstoffgerät ab und reichte es drei Fallschirmspringern, die ihn zunächst begleiteten. Lichter am Zielort erleichterten ihm die Orientierung.

Sekunden vor der Landung drehte sich Aikins auf den Rücken und landeten in dem ungefähr 30 mal 30 Meter großen Netz, das in einer Höhe von etwa 60 Metern aufgespannt war. Wenige Augenblicke später kletterte er heraus und umarmte seine Frau.

Der Sprung wurde live in einer einstündigen Fernsehshow des US-Senders Fox gezeigt. Aikins verfügt über langjährige Erfahrungen: Er hat bereits 18 000 Fallschirmsprünge absolviert, andere prominente Skydiver trainiert, an mehreren Rekord-Formationssprüngen teilgenommen und Stunts für den Film Ironman 3 durchgeführt.

Der Rekordsprung war seit zwei Jahren geplant gewesen, aber kurz vorher hatte es plötzlich noch eine Hürde gegeben. Die Gewerkschaft der Hollywood-Schauspieler verlangte zwei Tage vor dem Wagnis, dass Aikins einen Fallschirm trägt - etwas, was seinen Sprung wegen des zusätzlichen Gewichts gefährlicher gemacht hätte, wie Aikins vor dem Sprung in der Live-Sendung sagte.

Er kündigte dann an, dass er den Schirm nicht öffnen werde. Aber in letzter Minute zog die Gewerkschaft ihren Widerspruch zurück, und Aikins legte den Fallschirm ab.

In Interviews hatte er zuvor gesagt, dass er keineswegs lebensmüde sei - schließlich habe er eine Frau und ein kleines Kind. Er wolle schlicht zeigen, was möglich sei, wenn man sich gut vorbereite. Aikins hatte vor dem Wagnis unter anderem gezielt 34 Sprünge absolviert, bei denen er erst in 300 Meter Höhe über dem Landepunkt seinen Schirm öffnete. Seine Erfahrung beschrieb er am Samstag nach dem freien Fall vor allem mit einem Wort: Fantastisch.