Lebensräume verloren Speer-Azurjungfer wird Libelle des Jahres 2020
Schon zum zweiten Mal wird die Speer-Azurjungfer zur Libelle des Jahres ausgerufen. Der Grund: ihr anhaltender Rückgang in Deutschland.
Berlin (dpa) - Die Speer-Azurjungfer ist als Libelle des Jahres 2020 ausgewählt worden.
Die Bestände der in ganz Deutschland seltenen Kleinlibelle seien in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, begründeten der BUND und die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO/Libellenkundler) am Freitag ihre Entscheidung. Sie drohe lokal auszusterben.
Der Name der Art geht auf ein speerförmiges Zeichen auf dem Hinterleib der blau-schwarz gemusterten Männchen zurück. Die Weibchen sind grün-schwarz.
2013 war die Art schon einmal Libelle des Jahres. Grund für die erneute Wahl seien der anhaltende Rückgang sowie das Bewusstsein gewesen, dass mehr geschehen müsse, sagte der GdO-Experte Klaus-Jürgen Conze der dpa. "Wir haben schon vor längerem erkannt, da läuft was nicht richtig. Aber dann ist wenig passiert." Das solle sich dieses Mal ändern.
Die Libellenart habe vielerorts Lebensräume verloren, hieß es. Allein in den beiden vergangenen Sommern seien viele Gewässer ausgetrocknet, sagte Conze. Die Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum) verbringt einen großen Teil ihres nur einjährigen Lebens als Larve im Wasser. Neben Klimaveränderungen sei die Überdüngung von Gewässern problematisch, hieß es. Zum Schutz der Art müssten etwa neue nährstoffarme Flachgewässer angelegt und erhaltene Moore geschützt werden.
Die Libelle des Jahres wird seit 2011 gekürt. Damit soll auf Vielfalt, Schönheit und Bedrohung aufmerksam gemacht werden.