Nass und kalt Was Kinder dennoch aus dem Haus lockt
Jeden Tag Spielplatz? Wie langweilig! Um Kinder im Winter-Lockdown rauszutreiben, braucht es gute Ideen. Manchmal hilft es, den Spaziergang in die Dunkelheit zu verlegen.
Fürth (dpa/tmn) - Für Kinder gibt es derzeit nicht viel Anreiz, rauszugehen: Wenn es draußen nass und kalt ist und nichts offen hat, scheinen Laptop und Smartphone doch verlockender zu sein. Wie können Eltern ihren Nachwuchs also zum Rausgehen motivieren?
Statt den Zwei-Stunden-Waldspaziergang zu planen, kann es helfen, das Thema "Rausgehen" in kleinere Einheiten aufzusplitten. "Man kann sich zum Beispiel gemeinsame Mini-Projekte überlegen: einen halbe Stunde draußen auspowern mit dem Rad, Schlitten oder Laufrad", schlägt Dana Mundt vor. Sie ist Sozialpädagogin bei der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. An den Wochenenden kann man sich gezielt neue Spielplätze aussuchen und die gemeinsam erkunden.
Dunkelheit für eine Wanderung nutzen
Falls das alles nicht zieht, kann man auch mal eine andere Tageszeit wählen: zum Beispiel die frühe Dunkelheit nutzen, um mit der Taschenlampe noch eine Nachtwanderung zu machen.
Wenn das Wetter so gar nicht rausgehtauglich ist, gibt es laut Mundt noch ein paar Projekte für drinnen, die die Kinder zumindest zeitweise von den Bildschirmen loseisen können: etwa Knete selber machen oder Salzteig, Fotobücher gemeinsam gestalten als Geschenk für die Großeltern oder Freunde, die man gerade nicht sehen kann. Auch Kissenschlachten sind ein probates Mittel für alle, um aufgestaute Energie loszuwerden.
Anforderungen nicht zu hoch setzen
Eltern sollten sich aber nicht den Stress machen, immer etwas ganz Großes, Tolles mit ihren Kindern machen zu müssen. "Von außen begegnen einem vielfältige Anregungen, die einen zusätzlich unter Druck setzen können." Jetzt sei aber die Zeit, wo man sich selbst sagen sollte: "Gut ist gut genug."
Oft reiche es, die Kinder da abzuholen, womit sie sich gerade gerne beschäftigen: Sind Rollenspiele gerade angesagt, dann dockt man einfach da an, und fragt ob man mit dem ausgedachten Maulwurf oder der Katze mitspielen darf.
Wenn einem mal gar nichts einfällt, kann man vielleicht einmal pro Woche den Familienspieleabend einführen. "Manche Spiele gehen auch per Video und den Großeltern, wie Schach."
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