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Borreliose-Infektionen gehen in Sachsen-Anhalt zurück Zecken auch im Herbst aktiv: Lange Kleidung schützt

Von Sandra M. Hähnel 10.09.2010, 04:15

In Sachsen-Anhalt geht nach Angaben des Gesundheitsministeriums die Zahl der Borreliose-Erkrankungen zurück. Gleichzeitig nimmt die Aufmerksamkeit gegenüber Zecken, die neben Borrelien auch gefährliche Viren übertragen können, immer mehr zu.

Magdeburg (ddp). Sachsen-Anhalt gehört jedoch nicht zum Risikogebiet der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), sagt Mediziner Axel Hübner vom Borreliose Centrum Blankenburg (BCB). FSME ist vorrangig in Süddeutschland vorzufinden.

Den Angaben nach sind im vergangenen Jahr 357 Erkrankungen der meldepflichtigen Borrelien-Infektion übermittelt worden, ein Jahr davor waren es 579. Im ersten Halbjahr 2010 sind laut Ministerium 99 Erkrankungen angezeigt worden. Damit setze sich ein vor zwei Jahren begonnener Abwärtstrend fort, sagte Ministeriumssprecherin Janette Tandel.

Immer mehr Menschen lassen sich untersuchen

Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt lassen sich laut Ministerium nach einem Zeckenstich untersuchen. Grund dafür sei die Sorge vor einer durch Zecken übertragenen Krankheiten. "Das Wissen und die Aufmerksamkeit in Bezug auf Zecken haben bei Ärzten und in der Bevölkerung zugenommen", sagte die Sprecherin.

Die Viruserkrankung könne zu Hirnhaut- oder Gehirn-Entzündung führen und tödlich enden. "Zecken hierzulande sind eher Borrelien-Träger," sagte Hübner. Auch die Borreliose könne zu schweren bleibenden Erkrankungen des Nervensystems und zu Herzschäden führen. Viele Zeckenstiche blieben jedoch unbemerkt und für die Gesundheit ohne Folgen.

Allerdings werde auch oftmals eine Borreliose zu spät erkannt oder falsch diagnostiziert, was fatale Folgen für den Betroffen haben könne, sagte Hübner. "Nur in 50 bis 60 Prozent der Fälle tritt nach der Infektion mit Borrelien eine Wanderröte auf, vielfach wird diese auch nicht als solche erkannt und nicht jede wird gemeldet", betont er. Borrelien-Bakterien könnten übertragen werden, nachdem die Zecke über Stunden Blut gesaugt habe oder wenn die Tiere unsachgemäß entfernt würden. Zecken seien überaus widerstandsfähige Zeitgenossen, sagte er. Die Tiere könnten von minus 20 bis plus 50 Grad Celsius überleben. Im Herbst gibt es noch einmal eine "Zeckenhochzeit", besonders im sogenannten Altweibersommer.

Der beste Schutz sind lange Kleidung mit Gamaschen an den Füßen und das Absuchen des Körpers nach dem Aufenthalt im Freien. Wird eine Zecke am Körper entdeckt, sollte sie rasch senkrecht herausgezogen werden, ohne sie zu beschädigen (siehe Infokasten).