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Im Einsatz für Film und Natur Promi-Geburtstag vom 26. Februar 2020: Hannes Jaenicke

Ist er mehr Schauspieler oder doch eher prominente Stimme der Umwelt- und Tierschützer? Diese Frage lässt sich bei Hannes Jaenicke kaum noch beantworten. Doch soviel ist sicher: Heute wird er 60.

Von Bettina Greve, dpa 25.02.2020, 23:01
Tobias Hase
Tobias Hase dpa

Berlin (dpa) - Trotz aller Sorge um unseren Planeten hat der Schauspieler seinen Humor nicht verloren. In einem Youtube-Clip, mit dem für vollständig aus Rezyklat-Flaschen angebotene Reinigungsprodukte wirbt, gibt Hannes Jaenicke den 100-prozentigen Öko-Saubermann, der alles richtig machen will.

Hannes Grützegrün, so sein Rollenname im Testimonial, kauft nur Biolebensmittel, produziert per Fahrraddynamo seinen eigenen Strom, vermeidet Müll und kämpft vor allem gegen "die Pest des 21. Jahrhunderts": Plastik. Und das hat die Figur mit Jaenicke, der heute 60 Jahre alt wird, dann doch gemein. Für sein leidenschaftliches Engagement - und das seit Jahrzehnten schon - wurde der Umweltaktivist vergangenes Jahr nicht zuletzt mit dem Bad Iburger Courage-Preis ausgezeichnet.

Im Fernsehen hat das Publikum ihn indes schon länger nicht mehr zu Gesicht bekommen, zumindest nicht in Spielfilmen oder Serien. Wie das "Erste" im Herbst bekanntgab, soll der Schauspieler mit der sonoren Stimme zwar in der Reihe "Der Amsterdam-Krimi" wieder als LKA-Ermittler Alex Pollack auf die Bildschirme zurückkommen. Konkrete Ausstrahlungstermine gibt es allerdings noch nicht. Der Start der Thrillerserie "Mirage - Gefährliche Lügen" mit Jaenicke in der männlichen Hauptrolle ist dagegen am 22. März im ZDF.

Geboren 1960 in Frankfurt/Main und die ersten Jahre in den USA aufgewachsen, spielte Jaenicke nach seiner Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar Wien, der Wiener Opernschule sowie an der London School of Modern Dance unter anderem am Burgtheater (Wien), an der Volksbühne (Berlin) und trat bei den Salzburger Festspielen auf. Einem breiteren Publikum bekannt wurde der junge Schauspieler, der heute abwechselnd in Amerika und am Ammersee lebt, mit dem Fahrstuhl-Thriller "Abwärts" (1984) als Gegenspieler von Götz George. Das war sein Kinodebüt. Von da an ging es für Jaenicke steil aufwärts, vor allem in den zahlreichen Fernsehfilmen, die ihm von da an angetragen wurden. Die Titelrolle in der mehrteiligen Krimi-Reihe "Sardsch", für die der auch am Drehbuch mitschrieb, brachte ihm 1998 den Adolf-Grimme-Preis ein, das Historiendrama über das Luftschiff "Hindenburg" 2011 den Deutschen Fernsehpreis.

Zuletzt hat Jaenicke seine Prominenz und Expertise als Naturschützer vergangenen Sommer in der "Im Einsatz für..."-Reihe (ZDF) eingesetzt. In den preisgekrönten Dokumentationen, die er selbst mitproduziert, wirbt er seit 2008 wiederkehrend für den Schutz bedrohter Tiere: Eisbären, Haie, Gorillas, Löwen oder zuletzt Singvögel in unseren Breiten.

Ebenfalls 2019 brachte er zusammen mit der Wissenschaftsjournalistin Dr. Ina Knobloch das Buch "Aufschrei der Meere. Was unsere Ozeane bedroht und wie wir sie schützen müssen" heraus. Im Vorwort schreiben die beiden: "Der meiste Dreck landet im Meer, und wir brauchen gar nicht mit dem Finger nach Asien zu zeigen, wo der Ozean voller Plastik ist. Der Müll dort kommt auch von uns. Weil wir auf den miesen dualen Gelbe-Tonnen-Trick reingefallen sind, wurde die ganze Plastikproduktion erst richtig angeheizt... Genug ist genug. Der Aufschrei muss so laut sein, dass auch die hartnäckigsten Leugner schlaflose Nächte bekommen."

Und was ist mit ihm selbst? Wie klimafreundlich gestaltet er sein Leben? Jaenicke gibt sich in diesem Punkt gegenüber "rbb24" offen: "Ich habe eine beruflich bedingte Hauptsünde: Ich fliege natürlich viel zu viel. Insofern habe ich eine miserable CO2-Bilanz." Aber er bemühe sich nach Kräften, sauber zu haushalten. "Meine Putz- und Nahrungsmittel sind Bio und ich kaufe Fairtrade, soweit es irgendwie erhältlich ist."